Straße: Barnackufer
Ortsteil: Lichterfelde
Am frühen Morgen wurde uns der Brand auf einem Industriegelände in Lichterfelde gemeldet. Das Feuer brach in einem Gebäudeanbau auf dem Hof aus und griff von dort auf eine angrenzende Lagerhalle mit einem zweigeschossigen Büroanbau über. Im Verlauf des Einsatzes kam es zu einem Vollbrand der Gebäude auf etwa 400 Quadratmetern. Die Brandbekämpfung wurde über zwei B-Rohre über Drehleitern sowie vier C-Rohre im Außenangriff in zwei Einsatzabschnitten auf der Gebäudevorder- und -rückseite durchgeführt. Es kam zu einer massiven Rauchausbreitung, die jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung darstellte. Mit einer frühzeitig eingeleiteten Riegelstellung konnte ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude, insbesondere einen angrenzenden KFZ-Betrieb mit einem Öllager, verhindert werden. Zudem konnten mehrere Propangasbehältnisse gesichert werden. Eine Einsatzdrohne lieferte wertvolle Lagebilder aus der Luft.
Die Wasserversorgung gestaltete sich zu Beginn des Einsatzes schwierig. Mitarbeitende eines benachbarten Kraftwerks unterstützten die Einsatzkräfte beim Aufbau einer Wasserversorgung über das Hydrantennetz des Kraftwerks. Zudem kamen ein Tanklöschfahrzeug und ein Mehrzweckboot zum Einsatz, um die Wasserversorgung über den nahegelegenen Teltowkanal herzustellen.
Aus einem Nachbargebäude haben sich zwei Anwohnende aus einer Wohnung selbst in Sicherheit gebracht. Da die Wohnung durch das Brandereigniss zunächst unbewohnbar ist, kamen sie bei Freunden unter. Mehrere unter dem Eindruck des Geschehens stehende Betriebsangehörige wurden von uns an der Einsatzstelle betreut. Es musste keine Person einem Krankenhaus zugeführt werden.
Aufgrund des Einsatzes von Löschschaum wurde präventiv der Umweltdienst sowie ein Vertreter des Bezirkes in Vertretung der Senatsverwaltung für Umwelt hinzugezogen, um eine Gefährdung des nahegelegenen Gewässers auszuschließen. Ein Fachberater der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk wurde zur Bewertung der Gebäudeeinsturzgefahr sowie möglicher erforderlicher Abrissarbeiten hinzugezogen. Da der Einsatz eines Greifbaggers für einen besseren Zugang zur Brandstelle jedoch nicht möglich war, gestalteten sich die Lösch- und Nachlöscharbeiten sehr zeitaufwendig und dauerten bis in die späten Abendstunden an. Das Gelände wurde durch den Energieversorger Strom stromlos geschaltet. Weitere Kräfte des THW wurden im Laufe des Einsatzes zu Sicherungsarbeiten an dem direkt an die betroffene Industriehalle angrenzenden Gebäude herangezogen.
Die Einsatzstelle wurde nach Abschluss aller feuerwehrtechnischen Maßnahmen gegen 22 Uhr an die Polizei zur Ermittlung der Brandursache übergeben. In den darauffolgenden Stunden wurde die Einsatzstelle mehrfach von einem LHF kontrolliert. Hierbei wurden immer wieder kleinere Glutnester festgetellt, die dann mit einem Strahlrohr abgelöscht wurden.
Über den gesamten Einsatzzeitraum kamen rund 120 Kräfte der Feuerwehr zum Einsatz. Für die Sicherstellung des Grundschutzes wurden drei Freiwillige Feuerwehren zur Besetzung der umliegenden Feuerwachen in den Dienst gerufen.
Eingesetzt wurden: 11 LHF (davon 3 LHF der Lehrfeuerwachen), 1 TLF, 2 DLK, 1 MZB, 8 Sonderfahrzeuge und 4 Führungsdienste
Anwesend waren: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Energieversorger Strom, THW-Fachberater, Vertreter des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf, Medienvertretende sowie der Pressedienst der Berliner Feuerwehr
(hbm)






