Löschfahrzeug LF 15 von 1923

Löschfahrzeug LF 15 von 1923

Nachdem die Pferde bei der Berliner Feuerwehr abgeschafft wurden, kamen jetzt die Automobile, wie man sie früher nannte, zum Einsatz. Nach Versuchen etwa mit Tretmotoren (Firma Gaswind) und Radnabenmotoren (Porsche) war nun die Ära der Verbrennungsmotoren im Automobil angebrochen. Die Fahrzeuge wurden zuerst in offener Bauweise beschafft, d.h. das Personal saß bei Wind und Wetter im Freien. Erst 1929 wurde das erste Fahrzeug in geschlossener Bauweise für die Berliner Feuerwehr von der Firma Koebe aus Luckenwalde ausgeliefert.

Die Motorspritze wurde 1923 an die Berufsfeuerwehr der Siemens-Werke ausgeliefert und gelangte dann in den Bestand der Berliner Feuerwehr, wo sie heute als Museumsfahrzeug der Nachwelt erhalten wird.

Technische Daten

  • Hersteller: C.D. Magirus AG, Ulm a.d. Donau
  • Baujahr: 1923
  • Typ: KS 20
  • Fahrgestell: 3 CS
  • Gesamtgewicht: 5.900 kg
  • Motorleistung: 70 PS
  • Pumpenleistung: 1.500 Liter/min
  • Besatzung: 1+9
Kraftdrehleiter KL 26 von 1927

Kraftdrehleiter KL 26 von 1927

Nicht nur Löschfahrzeuge und Geräte- bzw. Rettungswagen wurden moderner, sondern auch die Drehleiterfahrzeuge machten in ihrer Entwicklung große Schritte. So gab es neben dem mechanischen Leiterbetrieb (Leiter aufrichten, Leiter ausziehen) nun auch einen Kohlensäureantrieb. Bei diesem wurde der Leitersatz durch Kohlensäuredruck aus Gasflaschen ausgefahren. Diese KL 26 wurde 1927 direkt an die Berliner Feuerwehr ausgeliefert. Einige dieser Fahrzeuge waren noch bis zum Ende des 2. Weltkrieges bei der Berliner Feuerwehr im Dienst.

Technische Daten

  • Hersteller: C.D. Magirus AG, Ulm a.d. Donau
  • Baujahr: 1927
  • Typ: K 20
  • Fahrgestell: 3 CI SM
  • Gesamtgewicht: 7.550 kg
  • Motorleistung: 70 PS
  • Steighöhe: 26 m
  • Besatzung: 1+3
Drehleiter DL 26 von 1936

Drehleiter DL 26 mit Stahlleitersatz von 1936

Anfang der 30er Jahre wurde bei Drehleiterfahrzeugen der Leitersatz aus Ganzstahlprofilen genietet. Ab 1932 lieferte die Karlsruher Firma Metz bereits einen fünfteiligen Leichtmetall-Leitersatz, ebenfalls in Nietkonstruktion, als Drehleiter mit einer Steighöhe von 42 m nach Brüssel aus. Die Fahrerhäuser wurden in geschlossener Bauweise ausgeführt, die Mannschaftsbank hinter dem Fahrerhaus blieb nach hinten offen, bekam aber ein Dach und Seitenwände. Die hier vorgestellte Drehleiter wurde am 14.2.1936 an die Feuerlöschpolizei Hamburg-Wilhelmsburg (heute ein Stadtteil von Hamburg) geliefert. Baugleiche Fahrzeuge wurden aber auch von der damaligen Feuerlöschpolizei Berlin beschafft und in Dienst gestellt. Sie fuhren vereinzelt bis Anfang der 60er Jahre noch im Einsatzdienst der Berliner Feuerwehr.

Technische Daten

  • Hersteller: Magirus AG, Ulm a.d. Donau
  • Aufbau: Magirus
  • Baujahr: 1936
  • Typ: DL 26
  • Länge: 8.600 mm
  • Breite: 2.000 mm
  • Höhe: 2.720 mm
  • Fahrgestell: M 37 L
  • Radstand: 5.000 mm
  • Gesamtgewicht: 11.800 kg
  • Motorleistung: 110 PS
  • Steighöhe: 26 m
  • Besatzung: 1+4
Kraftfahrspritze KS 25/LF 25

Kraftfahrspritze KS 25/LF 25

Die Prototypen wurden der Berliner Feuerlöschpolizei, wie die Berliner Feuerwehr seit 1943 mit Erlass des Reichsfeuerlöschgesetzes benannt wurde, zur Erprobung übergeben. Hersteller der KS 25 waren u.a. Mercedes-Benz, Magirus, Büssing und MAN mit Aufbauten von Metz, Magirus und Koebe.

Ab Juni 1940 gab es "Anordnungen über den Bau von Feuerwehrfahrzeugen", die vom Chef der Deutschen Polizei erlassen wurden. Die KS 25 wurden später unter der Bezeichnung Löschgruppenfahrzeug LF25 geführt. Das LF 25 wurde 1941 an die Feuerschutzpolizei Stuttgart geliefert und wurde in den 70er Jahren gegen ein anderes Fahrzeug eingetauscht. LF25 dieser Baureihe waren noch vereinzelt bis Mitte der 60er Jahre in Berlin im Einsatz.

Löschgruppenfahrzeug mit Tragkraftspritzenanhänger

Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) mit Tragkraftspritzenanhänger (TSA)

Kleinere Feuerwehren äußerten damals den Wunsch, ein Fahrzeug zu haben, welches eine geschlossene Mannschaftskabine und einen geschlossenen Aufbau besitzt. Es entstand das "Leichte Löschgruppenfahrzeug", kurz LLG genannt. Man baute es auf 1,5 t-Fahrgestellen der Firmen Opel, Mercedes-Benz, Steyr und Phänomen auf. Aufbauten lieferten Metz, Rosenbauer, Flader, Koebe, Stoewer und Magirus, um die wichtigsten zu nennen. Da die Löschgruppenfahrzeuge mit einer Tragkraftspritze bestückt wurden, die aus Gewichtsgründen aber nicht auf dem Fahrzeug Platz gefunden hatte, wurden die LLG mit einem einachsigen Anhänger, dem TSA (Tragkraftspritzenanhänger), ausgeliefert.

Technische Daten

  • Hersteller: Mercedes-Benz AG
  • Aufbau: Koebe, Luckenwalde
  • Baujahr: 1942
  • Typ: LLG
  • Löschmittel: 300 Liter Wasser
  • Länge mit Anhänger: 8.650 mm
  • Breite: 1.900 mm
  • Höhe: 2.400 mm
  • Fahrgestell: L 1500 S
  • Radstand: 3.00 mm
  • Gesamtgewicht: 3.900 kg
  • Motorleistung: 60 PS
  • Besatzung: 1+9