Straße: Kärntener Straße
Ortsteil: Schöneberg
Wir wurden am Nachmittag zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus nach Schöneberg alarmiert. Die ersten Kräfte konnten das Meldebild beim Einbiegen in die Zielstraße auf Sicht bestätigen, denn im Bereich des Daches war eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Ein am Haus aufgestelltes Baugerüst sowie ein vor dem Haus parkendes Firmenfahrzeug einer Baufirma bereitete uns zunächst die Sorge, dass möglicherweise noch Arbeiter im Dach gefährdet sind, was sich erfreulicherweise nicht bestätigte. Nach einer ersten Erkundung stand fest, dass bereits große Teile des Daches im Vollbrand standen, weshalb die Alarmstufe erhöht und weitere Kräfte nachalarmiert wurden.
Es folgte eine umfangreiche Brandbekämpfung mit mehreren Löschrohren im Innen- und Außenangriff. Der Innenangriff wurde über den Treppenraum durch mehrere Trupps vorgetragen und der Außenangriff über drei Drehleitern. Anwesende Bewohnerinnen und Bewohner brachten sich überwiegend selbstständig in Sicherheit, teilweise über den Treppenraum und teilweise über das Baugerüst, so dass das Haus relativ schnell geräumt war. Ein im Erdgeschoss befindliches Ladengeschäft wurde ebenfalls geräumt. Ein Bewohner musste in Folge einer Rauchgaseinatmung durch uns behandelt und anschließend in ein Krankenhaus transportiert werden. Weitere Verletzte gab es auch im Verlauf des Einsatzes glücklicherweise nicht. Das etwa 400 qm große Dach stand im Vollbrand. Durch den Einsatz von 2 Riegelstellungen konnten wir das Übergreifen des Brandes auf die angrenzenden Gebäude verhindern. Es kam jedoch zum Durchbrand in eine unter dem Dachgeschoss liegende Wohnung, den wir parallel löschten. Die Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Deutschen Roten Kreuzes hat gemeinsam mit der Polizei Berlin in fußläufiger Nähe zur Einsatzstelle eine Betreuungsstelle eingerichtet, wo sich die Betroffenen in der Akutphase aufhalten konnten. Der ohnehin sehr kräftezehrende Einsatz wurde durch die hohen Außentemperaturen von bis zu 39°C zunehmend erschwert. Die Einsatzkräfte wurden regelmäßig durchgetauscht, um die Belastung möglichst gut zu verteilen und eine Flüssigkeits- und Energieaufnahme zu ermöglichen. Nachdem der Brand nach etwa 3 Stunden unter Kontrolle und größtenteils gelöscht war, folgten die sehr zeit- und personalintensiven Kontroll- und Nachlöscharbeiten. Durch den Einsturz des gesamten Daches waren viele der Brand- und Glutnester nur sehr schwer zugänglich für uns und bedurften einer speziellen Vorgehensweise, insbesondere weil im oberen Gebäudebereich Einsturzgefahr bestand. Daher dauerten die Arbeiten noch bis tief in die Nacht an.
Durch das offene Dach kam es zu einem umfangreichen Wasserschaden im gesamten Gebäude, weshalb es durch den Energieversorger stromlos geschaltet werden musste. Der Treppenraum wurde vom Brand in den oberen Etagen teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen und ist dort nicht nutzbar. Das gesamte Haus ist vom zuständigen Bezirksamt vorübergehend als unbewohnbar eingestuft worden, so dass die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner zunächst anderweitig unterkommen müssen. Davon betroffen waren 2 Hausaufgänge. Sowohl die Hausverwaltung als auch das zuständige Bezirksamt waren vor Ort und unterstützten diejenigen, die Unterstützung brauchten, so dass alle für die erste Nacht einen Schlafplatz haben. Alles Weitere wird im Verlauf des nächsten Tages durch die Bauaufsicht, dem Bezirksamt und der Hausverwaltung sowie ggf. weiterer Beteiligter geklärt.
Zur Sicherstellung des Grundschutzes in den entblößten Ausrückebereichen der Berufsfeuerwehr wurden stadtweit 13 Freiwillige Feuerwehren zur Wachbesetzung alarmiert. Auch die Führungsstaffel und ein Drohnenteam der FF wurden alarmiert und unterstützten direkt an der Einsatzstelle.
An der Einsatzstelle wurden mit internen Ablösungen 180 Kräfte mit 54 Fahrzeugen eingesetzt, worunter auch mehrere Freiwillige Feuerwehren (FF), die Lehrfeuerwache (LFW) und ein Drohnenteam der FF waren. Zur Spitzenzeit waren etwa 130 Kräfte gleichzeitig an der Einsatzstelle. Hunderte Meter Schlauchmaterial sowie 48 verbrauchte Atemschutzgeräte sind nur ein kleiner Auszug des materialintensiven Einsatzes. Inklusive Nachlösch- und Kontrollarbeiten waren wir etwa 10 Stunden vor Ort tätig.
Nach Abschluss aller feuerwehrrelevanten Maßnahmen und letztmaliger Kontrolle wurde die Einsatzstelle gegen 4:30 Uhr des Folgetages an die Polizei übergeben, die sich im Nachgang um die Ermittlung der Brandursache kümmert.
Eingesetzt: 20 LHF, 1 LF, 6 DLK, 4 RTW, 1 NEF, 6 Führungsdienste, 15 Sonderfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Vor Ort: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Deutsches Rotes Kreuz (Schelleinsatzgruppe Betreuung), Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Bezirkliche Bauaufsicht, Zuständige Hausverwaltung, BVG Betriebsaufsicht, Stromversorger, Diverse Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw) / 03.07.2025 - 16 Uhr
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Ursprünglicher Meldungsverlauf vom 02.07.2025:
Erstmeldung (16:15 Uhr)
In der Kärntener Straße brennt das Dachgeschoss eines 5-geschossigen Mehrfamilienhauses. Mehrere Personen haben sich bereits vor unserem Eintreffen in Sicherheit gebracht. Zum Teil gelangten die Personen über ein Baugerüst, das sich an dem Haus befindet, ins Freie. Die ersten Einsatzkräfte haben umfangreich nachalarmiert und die Brandbekämpfung und Kontrolle des Gebäudes eingeleitet.
Wir sind derzeit mit ca. 104 Einsatzkräften vor Ort bzw. noch auf der Anfahrt.
Update folgt…
(aw)
Updates (18:45 Uhr)
Der Brand ist soweit gelöscht und die Einsatzstelle unter Kontrolle. Betroffen ist das gesamte Dach des Mehrfamilienhauses auf einer Fläche von etwa 400 qm, das im Vollbrand stand. Derzeit sind wir noch mit den umfangreichen Kontroll- und Nachlöscharbeiten beschäftigt, suchen Glutnester und löschen diese ab. Das Haus war schnell geräumt, wobei sich einige Bewohnerinnen und Bewohner selbstständig in Sicherheit brachten und einige von uns in Sicherheit gebracht wurden.
Ein Bewohner des Hauses wurde mit dem Verdacht auf eine Rauchgaseinatmung von uns behandelt und in ein Krankenhaus gebracht.
Es kamen bisher 5 Löschrohre zum Einsatz, 3 von außen über Drehleitern und 2 von innen über den Treppenraum. Durch den Einsatz von 2 Riegelstellungen konnten wir das Übergreifen des Brandes auf die angrenzenden Gebäude verhindern. Es kam jedoch zum Durchbrand in eine unter dem Dachgeschoss liegende Wohnung, den wir schnell löschen konnten.
Der ohnehin sehr kräftezehrende Einsatz wurde durch die hohen Außentemperaturen von rund 39°C zunehmend erschwert. Die Einsatzkräfte wurden regelmäßig durchgetauscht, um die Belastung möglichst gut zu verteilen und eine Flüssigkeits- und Energieaufnahme zu ermöglichen.
Vor Ort eingesetzt waren bisher 147 Einsatzkräfte, darunter auch mehrere Kräfte von Freiwilligen Feuerwehren. Im Stadtgebiet wurden zusätzlich 13 Freiwillige Feuerwehren zur Wachbesetzung alarmiert, um die entblößten Ausrückebereiche der Berufsfeuerwehr zu besetzen und den Grundschutz sicherzustellen. Auch die Führungsstaffel der Freiwilligen Feuerwehr unterstützte und es kam ein Drohnenteam zum Einsatz, die wertvolles Bildmaterial mit einer Einsatzdrohne lieferten, um die Lage besser einschätzen zu können.
Update folgt...
(mw)
Update (20:30 Uhr)
Die Kontroll- und Nachlöscharbeiten dauern nach wie vor an. Einige Glutnester sind sehr schwer zugänglich und bedürfen einer speziellen Vorgehensweise.
Durch das offene Dach kam es zu einem umfangreichen Wasserschaden im gesamten Gebäude. Im Dachgeschoss und dem darunterliegenden Geschoss besteht teilweise Einsturzgefahr und der Treppenraum ist nur noch eingeschränkt nutzbar. Das gesamte Haus ist vom zuständigen Bezirksamt vorübergehend als unbewohnbar eingestuft worden, so dass die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner zunächst anderweitig unterkommen müssen. Davon betroffen sind 2 Hausaufgänge. Sowohl die Hausverwaltung als auch das zuständige Bezirksamt sind vor Ort und unterstützen diejenigen, die Unterstützung brauchen.
Die Schnelle Einsatzgruppe Betreuung des Deutschen Roten Kreuzes hat in fußläufiger Nähe zur Einsatzstelle eine Betreuungsstelle eingerichtet, wo sich die Betroffenen in der Akutphase aufhalten können.
Der Einsatz wird noch bis in die Nachtstunden andauern, bevor die Einsatzstelle nach abschließender Kontrolle an die Polizei übergeben werden kann, die sich im Nachgang um die Ermittlung der Brandursache kümmert.
Die Anzahl der beteiligten Einsatzkräfte ist auf mittlerweile 167 gestiegen und es wurden 48 Pressluftatmer verbraucht.
Ein weiteres Update erfolgt nicht, jedoch ein abschließender Einsatzbericht im Laufe des morgigen Tages.
(mw)