Gebärdensprache
Leichte SpracheStraße: Herrmannstraße
Ortsteil: Neukölln
Am Nachmittag wurde der Berliner Feuerwehr eine starke Rauchentwicklung aus einem 6-geschossigen Wohn- und Geschäftsgebäude gemeldet. Aufgrund mehrerer eingehender Anrufe wurde bereits vor dem Eintreffen der ersten Rettungskräfte das Alarmierungsstichwort erhöht. Da sich beim Eintreffen des ersten LHF mehrere Personen an Fenstern und Balkonen an der Straßenfront und auf dem Innenhof des völlig verrauchten Gebäudes befanden, wurde im Laufe des Einsatzes bis auf das Stichwort Brand 10 MANV erhöht.
Die ersten Kräfte leiteten unverzüglich die Personenrettung über eine DLK an der Straßenfront, über tragbare Leitern im Innenhof sowie über das Treppenhaus ein. Insgesamt 32 Personen konnten im Laufe der teils dramatischen Rettungaktion aus höchster Lebengefahr gerettet werden. 7 Personen wurden über die DLK, 9 Personen über tragbare Leitern und 16 Personen mit Brandfluchthauben über das Treppenhaus gerettet.
Die Einsatzstelle wurde in mehrere Abschnitte unterteillt. Alle geretteten Personen wurden im Abschnitt medizinische Rettung in einem Versorgungszelt des GW-San von Notärzten gesichtet und vom Rettungsdienstpersonal medizinisch betreut. 25 dieser Personen wurden anschließend mit Rauchgasintoxikationen in umliegende Krankenhäuser transportiert. Zur vorrübergehenden Betreuung von unverletzten Hausbewohnern wurden das MTF3 sowie Betreuungskomponenten des Deutschen Roten Kreuzes zur Einsatzstelle angefordert.
Die Brandbekämpfung in dem Keller des Gebäudes gestaltete sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, der enormen Hitzeentwicklung und der hohen Brandlast in dem Keller sehr schwierig. Alle Wohnungen des Gebäudes und ein im Erdgeschoß befindlicher Supermarkt wurden mehrfach von Atemschutztrupps überprüft. Während der sehr zeitaufwendigen Lösch- und Kontrollarbeiten kamen insgesamt 60 PA zum Einsatz. Zur Brandbekämpfung wurden ein C-Rohr im Innenangriff und ein C-Rohr im Aussenangriff eingesetzt. Darüber hinaus kamen mehrere Wärmebildkameras und Drucklüfter zum Einsatz.
Da durch den Brand sämtliche Versorgungsleitungen des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist das Gebäude vorrübergehend nicht bewohnbar. Über das Bezirksamt Neukölln wurde eine Notunterkunft für die Bewohnerinnen und Bewohner des Brandobjektes zur Verfügung gestellt, welche jedoch am Abend nicht in Anspruch genommen wurde, da alle Anwohner zunächst bei Bekannten oder Freunden unterkamen.
Der guten Zusammenarbeit aller am Einsatz beteiligten Einsatzkräfte, der frühzeitigen Nachalarmierung und dem Umstand, dass sich dieser Einsatz am Tage ereignete, ist es zu verdanken, dass keine Menschenleben zu beklagen waren.
Die Einsatzstelle war um 18:19 Uhr übersichtlich, um 21:25 Uhr unter Kontrolle und konnte um 22:10 Uhr an die Polizei übergeben werden.
Zur Sicherstellung des Grundschutzes wurden 3 Freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen. Auf die Alarmierung weiterer Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr konnte verzichtet werden, da sich schon mehrere Wehren regulär im Dienst befanden.
Eingesetzt wurden: 180 Einsatzkräfte mit 15 LHF, 3 DLK, 13 RTW, 3 NEF, 14 Sonderfahrzeuge, 6 Führungsdienste, 1 Leitender Notarzt und der Pressedienst.
Anwesend waren: Polizei, Kriminalpolizei, Vertreterin des Bezirksamtes Neukölln, Hausverwaltung, Vertreter des Supermarktes, Betreuungseinheit des DRK, BVG, Energieversorger, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Inneres, Diverse Medienvertretende
Bilder: Berliner Feuerwehr
(dp)
