Straße: Ringslebenstraße
Ortsteil: Gropiusstadt
In einem zehngeschossigen Mehrfamilienhaus gab es in der Nacht in einer der Wohnungen einen lauten Knall mit anschließender Auslösung eines Rauchwarnmelders. Eine Nachbarin wurde auf die Situation aufmerksam und alarmierte die Feuerwehr.
Nach dem Eintreffen unserer ersten Kräfte erkundeten diese zunächst die Lage und bereiteten wegen dem anfänglichen Verdacht eines Brandes gleichzeitig einen Löschangriff vor. Offensichtlich kam es in einer der Wohnungen zur Explosion eines gefährlichen Gegenstandes, durch dessen Wucht die darin anwesende Person tödlich verletzt wurde. Eine Notärztin konnte nur noch den Tod feststellen. Es gab keine weiteren Verletzten und auch zu einem Folgebrand kam es nicht. Jedoch gab es eine leichte Verrauchung in der Wohnung und dem vor der Wohnung liegenden Hausflur. Aufgrund der unklaren Ursache der Explosion wurden Spezialisten der Polizei und weitere Kräfte der Feuerwehr nachalarmiert.
Teile des Hauses wurden geräumt und die evakuierten Personen in einen sicheren Bereich verbracht. Von dem Ereignis indirekt betroffen waren insgesamt 44 Personen aus den umliegenden Wohnungen mehrerer Etagen, die diese bis zum Abschluss aller notwendigen Maßnahmen und bis zur Begutachtung durch die Spezialisten der Polizei und einem Statiker der Bauaufsicht verlassen mussten. Dazu richteten wir unter anderem eine Betreuungsstelle ein, wozu uns auch ein Bus der BVG zur Verfügung gestellt wurde, um die Leute im Bedarfsfall aufzunehmen.
Durch die Explosion kam es auch zur Beschädigung einer Wasserleitung, in dessen Folge es zu einem Wasserschaden in zwei weiteren Wohnungen unterhalb der Ereigniswohnung kam. Um den Wasseraustritt zu stoppen, mussten wir einige Ventile im Keller schließen. Auch der Strom wurde in den betroffenen Wohnungen wegen der Brandgefahr abgestellt. Die leichte Verrauchung in der Wohnung und dem Hausflur beseitigten wir mit einem Elektrodrucklüfter.
Spezialisten der Polizei fanden keine weiteren gefährlichen Gegenstände in der Wohnung und der Statiker der Bauaufsicht gab Entwarnung hinsichtlich einer möglichen Einsturzgefahr. Bis auf die von der Explosion betroffenen Wohnung sowie die beiden Wohnungen mit dem Wasserschaden konnten alle anderen Wohnungen des Hauses freigegeben werden und die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurück. Dies war jedoch erst in den frühen Morgenstunden der Fall.
Nach Abschluss aller feuerwehrrelevanten Maßnahmen haben wir die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die sich im Nachgang um die Ermittlung der Ursache kümmert.
Wir waren mit 46 Kräften und 13 Fahrzeugen vor Ort und für knapp 6 Stunden tätig.
Eingesetzt: 5 LHF (1x LFW, 1x FF), 1 DLK, 2 RTW, 1 NEF, 1 GW-San, 2 Führungsdienste, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Kriminaltechnisches Institut, Bauaufsicht des Bezirksamts Pankow (in Vertretung für das Bezirksamt Neukölln), Betriebsaufsicht und Havarie-Bus der BVG, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)