Aufgrund eines länger anhaltenden und flächendeckenden Stromausfalles in den Ortsteilen Niederschöneweide, Adlershof, Johannistal, Altglienicke, Bohnsdorf sowie in Teilen von Köpenick, Rudow und Grünau wurde am 09. September um 8 Uhr der Einsatzstab der Berliner Feuerwehr alarmiert. Der Einsatzstab besteht aus Führungskräften der Berliner Feuerwehr und Fachberatern der Hilfsorganisationen sowie Verbindungsbeamten zu Polizei und verschiedenen Senatsverwaltungen. Seine Aufgabe ist die Koordinierung von besonderen Einsatzlagen im Land Berlin.
Betroffen vom Stromausfall waren ungefähr 50.000 Haushalte. Als Folge des Stromausfalles kam es im betroffenen Gebiet zum teilweisen Ausfall des Telefonfestnetzes und der Mobilfunknetze.
Als erste Maßnahme wurden alle Feuerwehrgerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr in den betroffenen Ortsteilen durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr fest besetzt und zusammen mit der Berufsfeuerwehr und den Polizeidienststellen in dem Gebiet als Anlaufstellen für hilfesuchende Bürger benannt. Des Weiteren wurden im Laufe des Nachmittages mobile Wachen an verschiedenen Straßenkreuzungen zur Notrufannahme eingerichtet. Diese wurden durch Fahrzeuge von am Einsatz involvierten Organisationen und Behörden betrieben und durch eine Ausleuchtung der Straßenkreuzung als Anlaufpunkte für die Bürger kenntlich gemacht.
Die Bevölkerung wurde über Warn-Apps wie NINA und KATWARN gewarnt. Über die Website der Berliner Feuerwehr wurden offensiv und fortlaufend Informationen über Maßnahmen der Behörde und Verhaltenshinweise an die Bevölkerung heraus gegeben.
Neben den Informationen über die eigenen Kanäle und die Medien wurde die Bevölkerung zusätzlich über Lautsprecherwagen der Polizei informiert.
Durch den Einsatzstab wurden umfangreiche Einheiten von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen, des THW, der Polizei und weiterer Organisationen in den betroffenen Bereich alarmiert um dort die mobilen Wachen zu unterstützen und für Einsätze bereit zu stehen. Notstromaggregate und Generatoren wurden durch Feuerwehr, THW und die Hilfsorganisationen in ausreichender Zahl für die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur nach Köpenick transportiert.
Wichtige Einrichtungen, wie zum Beispiel Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, standen in Kontakt mit dem Einsatzstab. Bei unklaren Lagen wurden zusätzliche Einsatzleitwagen zur Erkundung entsandt, die eine Beurteilung an den Einsatzstab übermittelten.
Insgesamt standen über 300 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, der Hilfsorganisationen und dem THW sowie der Polizei Berlin allein für die Bevölkerung im Stromausfallgebiet bereit.
Am späten Nachmittag des 11. September konnte der Netzbetreiber wieder eine gesicherte Stromversorgung herstellen, so dass die Maßnahmen des Einsatzstabes nach Überprüfung wieder zurückgenommen werden konnten. Die Notrufannahme- und die Betreuungsstellen wurden aufgelöst.
Während des über 60-stündigen Stromausfalles kam es in den betroffenen Gebieten zu keinem signifikanten Anstieg der Einsatzzahlen. An den eingerichteten Notrufannahmestellen wurden nur wenige Notrufe entgegen genommen. Auch meldeten sich an den Betreuungsstellen im gesamten Verlauf immer wieder Bürgerinnen und Bürger um sich z.B. über die Situation zu informieren, Mobiltelefone zu laden oder den Kräften vor Ort einfach einmal ihren Dank zu übermitteln.
Es erfolgte eine zielgerichtete und gute Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen am Gesamteinsatz beteiligten Stellen, wie dem Stromnetz Berlin, dem Bezirksamt Treptow-Köpenick und der Polizei Berlin.
Hervor zu heben ist das besonnene und ruhige Verhalten der Bevölkerung.
Absolut herausragend war und ist das Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Freiwilligen Feuerwehren, der Hilfsorganisationen, des THW und der vielen Menschen, die in Hilfseinrichtungen und auf der Straße für die betroffene Bevölkerung über den gesamten Zeitraum zur Verfügung standen. Es zeigte sich einmal wieder das große Leistungsvermögen einer zusammenhaltenden Gemeinschaft.
(tt)