Neue Feuerwache in Dienst gestellt

Feuerwache Hellersdorf - mehr Platz für die schnellen Retter

Bereits vor der Entstehung des Neubaugebietes in Hellersdorf gab es eine Freiwillige Feuerwehr im Bezirk. Mit der Gründung des Stadtbezirkes Hellersdorf Mitte der 80er Jahre bekam die Freiwillige Feuerwehr ein eigenes Gebäude in der Hellersdorfer Straße.

Nach dem Mauerfall 1989 waren die Pläne für den späteren Bau einer Berufsfeuerwache erst einmal in Frage gestellt. Die zusätzliche Wahrnehmung des Rettungsdienstes durch die Berufsfeuerwachen im Ostteil der Stadt erforderte einen höheren Personalstand. Die Folge war, dass das Personal räumlich mehr schlecht als recht untergebracht werden konnte. Mietwohnungen wurden als Büroflächen und Ruheräume genutzt, zum Umkleiden von Privatkleidung in Einsatzkleidung musste ein zusätzlich aufgestellter Container genügen. Die Feuerwache "platzte aus allen Nähten". Es war klar, dass ein Neubau für die Berufsfeuerwehr erforderlich ist.

Zunächst war ein Grundstück an der West-Ostachse B 1 vorgesehen. Im Rahmen der Neustrukturierung für Berlin sollte das Wachkonzept weg von großen Feuerwachen hin zu vielen kleinen Stützpunkten verändert werden. Radikale Kürzungen der Neubaumaßnahmen waren Folgen wachsender Finanzprobleme der Stadt und damit auch der Berliner Feuerwehr, wodurch der Neubau auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Die unzumutbaren räumlichen Verhältnisse und die stark anwachsenden Einsatzzahlen machten eine Lösung jedoch dringend erforderlich

Im Juni 2000 wurde das ehemalige Gebäude des Polizeiabschnittes 71 für die Nutzung der neuen Berufsfeuerwehr Hellersdorf vorgeschlagen. Das Gebäude am Kummerower Ring liegt direkt an einer Hauptverbindungsstraße innerhalb des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Auch der zentrale Bereich von Hellersdorf ist von diesem Standort gut zu erreichen. Eine entsprechende Fahrzeughalle musste jedoch noch gebaut werden. Aus einsatztaktischen Gründen wurde darauf verzichtet, auch die Freiwillige Feuerwehr (FF) Hellersdorf in dem Gebäude unterzubringen. Viele Mitglieder der FF wohnen in der Umgebung des alten Standortes Hellersdorfer Straße. Die Ausrückzeit wäre durch einen Umzug der FF Hellersdorf in das neue Gebäude nicht mehr gewährleistet gewesen.

Im Jahr 2001 wurde ein geändertes Bedarfsprogramm für den neuen Standort eingereicht. Die  Baugenehmigung für den Bau der neuen Berufsfeuerwache in Höhe von 4,5 Mio € wurde im April 2004 beantragt. Die Prüfung des Bundesrechnungshofes ergab, dass die Kosten erheblich gesenkt werden müssten. Daraufhin gab es einen neuen, an die Reduzierung angepassten Entwurf. Die neuen Baukosten betrugen nun 3,5 Mio €.

Nachdem der neue Bauantrag eingereicht war, gab es eine Teilgenehmigung für den Abriss. Fast sämtliche Ingenieursleistungen wurden kostengünstig und ressourcenschonend durch die Serviceeinheit Bau und Grundstücke der Berliner Feuerwehr durchgeführt. Beginn der Baumaßnahmen war am 22. August 2005, das Richtfest wurde am 18. November 2005 gefeiert. Im März 2006 traf das bisher zügig vorangehende Bauvorhaben ein erstes Insolvenzverfahren im Bereich Tiefbau empfindlich. Insgesamt wurden es drei Insolvenzen, die das Bauvorhaben verzögerten. Im August 2006 begannen verstärkt die Innenausbaumaßnahmen, die Außenanlagen wurden im November abgeschlossen. Anstrich- und Fliesenarbeiten waren zu diesem Zeitpunkt im vollen Gang.

Die neue Berufsfeuerwache hat eine Nutzfläche von 1300 m² und eine Fahrzeughalle mit fünf Fahrzeugständen. Mit ca. 2,56 Mio € blieben die Baukosten in der zweijährigen Bauzeit weit hinter der veranschlagten Summe zurück. Die Besatzung der Wache wird 60 Mann stark sein, die mit täglich 12 Funktionen und drei Rettungswagen, einer Drehleiter sowie einem Löschhilfeleistungsfahrzeug ausrücken können. Ein Katastrophenschutzfahrzeug befindet sich ebenfalls im Fuhrpark. Die Berufsfeuerwehr Hellersdorf registrierte im Jahr 2005 über 10.000 Fahrzeugalarmierungen.