Die Berliner Feuerwehr hat seit dem Jahre 1949 keine Neueinstellungen vornehmen können. Hierdurch ist eine starke Überalterung der Beamtenschaft eingetreten. Da es Anfang des nächsten Jahres möglich sein wird, in größerem Umfange Neueinstellungen vorzunehmen, wurden in den letzten Monaten des Berichtsjahres 139 Bewerber auf ihre Eignung für den Feuerwehrdienst geprüft. Von diesen haben 54 die Einstellungsbedingungen erfüllt. Obwohl die übrigen Bewerber körperlich geeignet waren, mussten sie infolge mangelnder Elementarkenntnisse abgelehnt werden.
Historische Ereignisse
1944
März 1944
Die Feuerschutzpolizei ist den flächenmäßigen Bombenangriffen nicht mehr gewachsen.
Dezember 1944
- 5. Dezember 1944
Die Feuerwache Spandau in der Triftstraße wird von zwei Bomben und mehreren Brandbomben schwer getroffen
1945
Februar 1945
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
3. Februar 1945Schwerster Bombenangriff auf Berlin
Die Feuerschutzpolizei kann nur noch notdürftig die schlimmsten Gefahren beseitigen.
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April 1945
- 22. April 1945
Teile der Feuerschutzpolizei verlassen die Stadt Richtung Westen.
Walter Goldbach ordnet die Evakuierung von knapp einhundert Fahrzeugen mit ihren Besatzungen an. Die Kräfte sollen sich über Nauen in Richtung Westen absetzen, damit sie nicht den Russen in die Hände fallen. Weitere Einheiten, darunter auch Werk- und Militärfeuerwehren setzen sich ohne Marschbefehl ab. Tatsächlich gelingt die Flucht. In Norddeutschland ergeben sich die Einsatzkräfte den Engländern.
- 26. April 1945
Walter Goldbach wird standrechtlich erschossen.
Ein Standgericht verurteilt Goldbach zum Tode. Das Urteil wird im Gebäude des Polizeigruppenkommandos am Kaiserdamm (heutiger Polizeiabschnitt 24) vollstreckt.
Mai 1945
Hauptfeuerwache in der Lindenstraße 1945
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
8. Mai 1945Ende des 2. Weltkriegs
Zerstörte Wachen und Einsatzfahrzeuge, die wenigen Einsatzkräfte improvisieren in der Not.
MehrBild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
24. Mai 1945Karl Feierabend wird Leiter des neugebildeten Zentralamtes der Berliner Feuerwehr
Er wird zunächst kommissarisch eingesetzt und Ende 1945 zum Oberbranddirektor ernannt.
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Juni 1945
- 1. Juni 1945
Die Feuerwache Moabit wird auf dem Gelände der Zentralwerkstatt in der Jagowstraße 31-34 untergebracht.
Juli 1945
Ein Bautrupp zur Instandsetzung der Wachen wird gebildet
Aus dem ohnehin geringen Personalbestand der Feuerwehr wird ein Trupp von Bauhandwerkern zusammengestellt. Der Trupp organisiert unter schwierigsten Bedingungen Baumaterial und arbeitet mit den Wachbesatzungen an der Instandsetzung der Dienstgebäude.
Oktober 1945
Im Herbst kehren die im April 1945 evakuierten Feuerwehrfahrzeuge nach Berlin zurück.
Dezember 1945
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
28 Wachen der Berufsfeuerwehr sind wieder im Dienst
Es gibt auch wieder zahlreiche Freiwillige Feuerwehren. Die Feuerwehr hat 128 Fahrzeuge. Auf Weisung der Besatzungsmächte werden Kotflügel und Motorhauben der Feuerwehrfahrzeuge gelb lackiert, um sie von Militärfahrzeugen zu unterscheiden.
1946
März 1946
- 31. März 1946
Personalbestand
Mit Kriegsheimkehrern und Neueinstellungen konnte der Personalbestand laufend erhöht werden. Die Berufsfeuerwehr hat 1000 Angestellte. Bei der Freiwilligen Feuerwehr gibt es 500 Mitglieder. In der Verwaltung sind 13 Angestellte und 12 Arbeiter beschäftigt-
September 1946
- 26. September 1946
Die Feuerwehrfahrzeuge werden wieder rot lackiert und erhalten Blaulicht und Martinshorn.
1947
Januar 1947
- 13. Januar 1947
Die Entnazifizierung der Berliner Feuerwehr ist abgeschlossen.
Februar 1947
- 8. Februar 1947
Brand in der Gaststätte Loebel in Hakenfelde
80 Menschen sterben, mehr als 150 werden verletzt.
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1948
Juni 1948
- 26. Juni 1948
Die Teilung der Feuerwehr beginnt
Es wird angeordnet, dass keine Feuerwehrfahrzeuge von den westlichen Besatzungszonen in den Sowjetsektor und umgekehrt verlegt werden dürfen.
November 1948
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
8. November 1948Ludwig Wissel
wird zum Oberbranddirektor und Leiter der Feuerwehr in West-Berlin ernannt
Mehr- 21. November 1948
Karl Feierabend wird verhaftet
Fünf Tage nach der Verhaftung durch die französische Besatzungsmacht wird er vom Magistrat abgesetzt. Kurz darauf setzt der Ost-Magistrat Karl Feierabend als Oberbranddirektor für den Ost-Teil der Stadt ein. Berlin hat nun zwei Feuerwehren.
- 22. November 1948
In Ost-Berlin wird die Feuerwehr der Polizei unterstellt. Der Begriff "Berliner Feuerwehr" entfällt hier.
Dezember 1948
Die Notrufleitungen, die vom russisch besetzten Sektor zur Hauptwache im amerikanischen Sektor führen, werden nach Weißensee umgeleitet.
1949
Februar 1949
- 1. Februar 1949
Brand im Wählerraum der Hauptwache
In der Folge fallen der Notruf und das interne Fernsprechnetzes der Feuerwehr mehrere Tage aus.
September 1949
- 4. September 1949
Feuerlöschboot Scabell
Nach einer Generalüberholung wird das Feuerlöschboot an der Feuerwache Spandau-Nord in Dienst genommen.
1950
Juni 1950
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
1. Juni 1950Die Fahrzeuge der West-Berliner Feuerwehr werden mit Funk ausgestattet
- 17. Juni 1950
Grundsteinlegung für einen Neubau der Feuerwache Köpenick
Gebaut wird auf dem Grundstück Katzengraben 1-1a
Dezember 1950
Die Berliner Feuerwehr in West-Berlin verfügt über 137 Fahrzeuge
- 28 Löschfahrzeuge LF 25
- 11 Löschfahrzeuge LF 15
- 1 Tanklöschfahrzeug
- 15 Gerätewagen
- 21 Drehleitern
- 9 Schnellhilfewagen
- 16 Lastkraftwagen
- 21 Personenkraftwagen
- 3 Rettungswagen
- 2 Rüstwagen
- 2 Behelfsschlauchwagen
- 1 Schlauchwagen
- 3 Feuerlöschboote
- 4 Krafträder
1951
100 Jahre Berliner Feuerwehr
Im Rathaus Schöneberg würdigt eine Jubiläumsausstellung die Arbeit der Feuerwehr.
Juli 1951
- 5. Juli 1951
Schiffsunglück in Alt-Treptow
Beim Brand eines Ausflugsdampfers sterben 29 Kinder und zwei Betreuerinnen.
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1952
Straßenkartei der Feuerwehr in West-Berlin
Auf 18000 Karteikarten wird für jede Straße hinterlegt, welche Löschzüge vom ersten bis zum 10. Abmarsch auszurücken haben und welche Gebäude oder Industrieanlagen dieser Straße unter erhöhter Alarmstufe stehen.
März 1952
- 16. März 1952
Karl Feierabend wird als Leiter der Feuerwehr im Ostteil der Stadt abgelöst
Juni 1952
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
16. Juni 1952Neubau der Feuerwache Wedding
Der erste Neubau einer Feuerwache nach dem Krieg wird in Dienst gestellt
1953
Februar 1953
- 14. Februar 1953
Neue Behördenbezeichnung
Im Westteil Berlins wird die Behördenbezeichnung Hauptamt der Feuerwehr abgeschafft und durch die Bezeichnung Berliner Feuerwehr ersetzt.
April 1953
Bei der Bekämpfung eines Brandes in einem Flüchtlingslager in der Tempelhofer Volkmarstraße sterben drei Feuerwehrleute.
Juni 1953
- 17. Juni 1953
Während des Arbeiteraufstandes in der DDR wird am Potsdamer Platz das Columbushaus in Brand gesetzt.
1954
West-Berlin sucht Feuerwehrbeamte
Jahresbericht der Berliner Feuerwehr 1954Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
Ein Kommandowagen wird in Dienst gestellt
Das Fahrzeug ist mit Geräten zur Nachrichten- und Befehlsübermittlung ausgerüstet. Dazu gehören ein UKW-Sprechfunkgerät für die Verbindung zur Funkleitstelle und eine 50-Watt-Lautsprecheranlage. Zur Durchgabe von Anordnungen auf Brand-oder Unfallstellen ist auf dem Dach ein drehbarer Lautsprecher angebracht. Zum Besprechen der Lautsprecheranlage sind ein Stand- und 1 Handmikrofon sowie 50 m Kabel vorhanden.
Juni 1954
- 3. Juni 1954
Notruf 112
Deutschlandweit wird die Notrufnummer 112 eingeführt.
1955
März 1955
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
17. März 1955Oberst Ernst Ettrich
wird im Ostteil Berlins mit der Leitung des Brandschutzes beauftragt.
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Mai 1955
Bild: Berliner Feuerwehr Bildarchiv
Einweihung der Feuerwache Mitte
Das Wachgebäude wurde auf dem Grundstück Voltairestr. 2 / Ecke Littenstraße in den Jahren 1953-1955 errichtet.
August 1955
- 1. August 1955
Einweihung der Feuerwache Friedrichshain
Das Gebäude wurde von 1953 - 1955 errichtet.
Oktober 1955
- 5. Oktober 1955
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshain