Straße: Am Vorwerk
Ortsteil: Buch
In den Mittagsstunden wurden Mitarbeitende eines Abfallverwertungsbetriebes auf einen Brand in einer ihrer Betriebshallen aufmerksam und alarmierten die Feuerwehr.
Bei unserem Eintreffen bestätigte sich die gemeldete Lage, die zunächst weiter erkundet wurde. Es brannte Müll auf einem Förderband einer Anlage zur Mechanisch-Physikalischen-Stabilisierung (MPS), die zur Gewinnung von Ersatzbrennstoffen zur Energieerzeugung dient. Der Brand hatte sich bereits auf weitere Teile der Anlage und der Betriebshalle ausgeweitet. Aufgrund des umfangreichen Geschehens in Kombination mit der großen Brandlast und der Gefährdung angrenzender Betriebsteile wurden weitere Kräfte zur Einsatzstelle nachalarmiert und diese nach Aufgaben und Örtlichkeiten strukturiert. Die Brandbekämpfung erfolgte mit insgesamt 3 C-Rohren im kombinierten Innen- und Außenangriff sowie von einer Drehleiter aus. Ein Übergreifen des Brandes auf einen angrenzenden Müllbunker konnten wir verhindern. Die Löschmaßnahmen im Bereich der Gebäudehülle gestalteten sich aufgrund vorhandener Glutnester in einer Zwischenwand und der Gebäudehülle teils etwas schwierig. Um an die Glutnester ranzukommen, mussten Teile der Blechverkleidung aufwendig entfernt werden. Der Einsatz einer Drohne mit spezieller Wärmebildtechnik erwies sich bei dem Auffinden der Glutnester sehr hilfreich, so dass wir das Löschmittel gezielt dorthin befördern konnten, wo es gebraucht wurde. Wir haben die gesamte Betriebshalle sowie angrenzende Bereiche kontrolliert. Verrauchte Bereiche belüfteten wir teils mit einem Drucklüfter und teils natürlich.
Verletzt wurde bei dem Einsatz glücklicherweise niemand. Auswirkungen auf die Nachbarschaft bestanden nicht.
An der Einsatzstelle waren 79 Kräfte mit 24 Fahrzeugen beteiligt und für etwa 4 Stunden tätig. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte die Maßnahmen mit insgesamt 8 Fahrzeugen und war auch als erstes vor Ort. Eingesetzt haben wir unter anderem 3 C-Rohre, 7 Atemschutzgeräteträger, 1 Drucklüfter und 2 Drehleitern.
Zur Sicherstellung des Grundschutzes in den entblößten Ausrückebereichen der Berufsfeuerwehr wurden insgesamt 4 Freiwillige Feuerwehren zur Wachbesetzung alarmiert. Aufgrund mehrerer größerer Parallelereignisse in der Stadt (Brand in einem Zulieferbetrieb der Energiewirtschaft in Moabit und Ammoniak-Austritt in einer Tiefgarage in Wilmersdorf; Näheres in der Rubrik “Einsätze”) kam es zusätzlich zur Alarmierung von 6 weiteren Freiwilligen Feuerwehren, um auch in den Bereichen den Grundschutz sicherzustellen oder spezielle Fahrzeuge zu besetzen.
Die Einsatzstelle haben wir vorerst an den Betreiber übergeben, kommen aber am frühen Abend noch mal zur Kontrolle wieder.
Die Polizei kümmert sich im Nachgang um die Ermittlung der Brandursache.
Eingesetzt wurden: 9 LHF (1x LFW, 3x gemindert), 2 TLF, 3 DLK, 1 RTW, 5 Sonderfahrzeuge, 3 Führungsdienste, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Polizei Berlin, Verantwortliche des Betriebes, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)
Vorheriger Meldungsverlauf:
Erstmeldung (13:15 Uhr)
Wir sind seit 11:37 Uhr in der Straße Am Vorwerk in Buch tätig. Dort kam es in einem Abfallverwertungsbetrieb zu einem Brand von Abfallstoffen auf einem Förderband in einer Betriebshalle. Der Brand breitete sich auch auf Teile des Gebäudes und der Förderanlage aus, die als Transporteinrichtung für den angelieferten Abfall in einen Müllbunker dient.
Die Brandbekämpfung ist größtenteils abgeschlossen und erfolgte mit mehreren Löschrohren von innen und außen. Derzeit sind wir noch mit Nachlösch- sowie Kontroll- und Belüftungsmaßnahmen beschäftigt.
Vier Betriebsangehörige wurden infolge einer Rauchgaseinatmung leicht verletzt und durch unseren Rettungsdienst untersucht und betreut, ins Krankenhaus müssen sie nicht.
Wir sind mit rund 80 Kräften vor Ort tätig. Auch die Freiwillige Feuerwehr unterstützt den Einsatz mit mehreren Fahrzeugen und Kräften.
Update folgt...
(mw)
Update 1 (14:40 Uhr)
Die Nachlösch-, Kontroll- und Belüftungsmaßnahmen dauern noch an. Um an Glutnester in der äußeren Gebäudehülle heranzukommen, müssen Teile der Blechverkleidung abgenommen werden. Wir haben die Anzahl der Einsatzkräfte schon reduzieren können und sind derzeit noch mit rund 25 Kräften vor Ort tätig.
Ein weiteres Update folgt mit Abschluss des Einsatzes als Gesamtbericht.
(mw)