Unwetter über Berlin

Am Abend des 29. Januar erreichte Berlin das aus nordwestlicher Richtung kommende Sturmtief „Nadia“ mit Sturmböen bis zu 100 km/h (Bft 10). Basierend auf vorherigen Warnungen des Deutschen Wetterdienst vor diesem Unwetter wurden ab 19:00 Uhr bereits 10 Freiwillige Feuerwehren zur Wachbesetzung alarmiert. Ab 20:00 Uhr wurden vermehrt Einsätze zu umgestürzten Bäumen und losen Bauteilen im gesamten Stadtgebiet gemeldet. Bis zum Sonntag 07:00 Uhr wurden ca. 250 wetterbedingte Einsätze durch die Berliner Feuerwehr abgearbeitet. Während dieser Zeit standen jederzeit genügend Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge zur Verfügung, um den Grundschutz zu gewährleisten.

Aufgrund einer weiteren Häufung wetterbedingter Einsätze am Morgen des 30. Januar wurde um 08:10 Uhr der „Ausnahmezustand Wetter“ ausgerufen. Zur Unterstützung wurden 11 Freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen. Außerdem wurden von diesem Zeitpunkt an die Einsätze nach Priorität abgearbeitet. Der Ausnahmezustand konnte um 16:40 Uhr beendet werden. In der Zeit des Ausnahmezustandes fielen ca. 340 Einsätze an, die im Zusammenhang mit dem Unwetter standen.

Im gesamten Zeitraum des Sturmtiefs, von Samstag 20:00 Uhr bis 17:00 Uhr des Folgetages, wurden durch die Berliner Feuerwehr ca. 600 wetterbedingte Einsätze bewältigt. Diese verteilten sich über das gesamte Berliner Stadtgebiet und umfassten umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste sowie lose Bauteile.

Besondere Einsätze:

Straße: Angerburger Allee/ Havelchaussee

Ortsteil: Westend

Auf freier Strecke kollidierte eine S-Bahn mit einem auf die Gleise gefallenen Baum. Unter der S-Bahn verkeilten sich dabei mehrere Äste, die durch die Berliner Feuerwehr entfernt wurden. Während der Maßnahmen befanden sich ca. 40 Personen in der S-Bahn, von denen niemand verletzt wurde.

Eingesetzt wurden: 3 LHF, 1 RTW, 1 Führungsfahrzeug

Straße: Retzbacher Weg

Ortsteil: Pankow

Windböen lösten Dachpappe auf einem 4-geschossigen Wohngebäude. Durch die Einsatzkräfte wurden 200 m² Dachpappe abgetragen und das Dach anschließend mit Folien und Holzlatten gesichert.

Eingesetzt wurden: 2 LHF, 1 RW 3, 1 AB-Rüstmaterial, 1 Führungsfahrzeug

Straße: Schulenburgring

Ortsteil: Tempelhof

150 m² lose Dachfolie wurden von den Höhenrettern der Berliner Feuerwehr von einem 7-geschossigen Wohngebäude entfernt. Entstandene Übergänge zur Dachpappe wurden mit Sandsäcken gesichert.

Eingesetzt wurden: 1 LHF, 1 DLK, 1 GW-SRHT, 1 LKW, 1 Führungsfahrzeug

Fotos: Berliner Feuerwehr

(aw)