Pilotstudie zur prähospitalen Messung von CO-Hb

Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes der Berliner Feuerwehr sowie der Intensivtransporthubschrauber Christoph Berlin und die Rettungshubschrauber Christoph 35 und 49 sind nun mit neuentwickelten Meßgeräten ausgestattet, die photometrisch über einen Fingersensor bei Notfallpatienten sowohl den Sauerstoffgehalt (Pulsoximetrie) als auch separat den Kohlenstoffmonoxidanteil (CO) im Blut messen.

Im Rahmen einer multizentrischen zweijährigen Studie des Helios Klinikums Bad Saarow, des Brandverletztenzentrums im Unfallkrankenhaus Berlin sowie der hyperbaren Druckkammer (Sauerstoff-Überdrucktherapie) am Vivantes Klinikum im Friedrichshain werden Patienten mit CO-Vergiftungen erfaßt und nach besonderen Kriterien untersucht. Mit Hilfe des neuentwickelten Puls-CO-Oximeters der Firma Masimo besteht weltweit erstmalig die Möglichkeit, direkt am Einsatzort den Anteil an CO-Hämoglobin am Patienten zu messen und eine CO-Intoxikation rechtzeitig zu erkennen. Rund 30% der CO-Vergiftungen werden nicht erkannt und können zu schweren Spätschäden führen! Jetzt können Therapiemaßnahmen sofort initiiert und durch CO hervorgerufene kardiale und neurologische Spätschäden limitiert werden.

Das Gerät (RAD57 der Firma Masimo) kann als Pulsoximeter in gewohnter Weise eingesetzt werden. Durch Tastendruck wird auf CO-Messung umgeschaltet. Messungen an Einsatzstellen können helfen, bei mehreren Rauchvergiftungen Behandlungsprioritäten festzulegen und Hinweise auf die Notwendigkeit einer Sauerstoffüberdruckbehandlung zu geben. Die Geräte sind auch bei sonstigen CO-Intoxikationen, wie z.B. durch defekte Öfen, durch Abgase und andere Ursachen einzusetzen. Die Berliner Feuerwehr soll neben der Studienbegleitung auch die Praktikabilität und den präklinischen Nutzen dieses Kombigerätes beurteilen.