1917: Brand einer Munitionsfabrik
In einer Munitionsfabrik in Adlershof bricht am Nachmittag des 22.Mai 1917 ein Brand aus, der sich so rasch ausweitet, dass sämtliche Freiwillige Feuerwehren mit ihren Handdruckspritzen sowie die Motorspritzen der Militärfeuerwehr des Flugplatzes Johannisthal und der Britzer Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatz kommen. Als Mannschaft und Gerät nicht mehr ausreichen, wird die Berliner Feuerwehr um Hilfe gebeten. Bei deren Eintreffen steht bereits ein Großteil des 750 Meter langen und 250 Meter breiten Fabrikgeländes in Flammen, einige der 50 mit Munition beladenen Güterwagen ebenfalls. Zunächst werden Lokomotiven zum Wegziehen der gefährlichen Güterwagen angefordert und das Feuer an der Nordwestseite des Gebäudes abgeschnitten. An der anderen Seite ist kein Herankommen, da hier ständig Granaten explodieren. Weil die Motorspritzen nicht durch das unwegsame Gelände kommen und schließlich bis zu den Achsen im Schlamm einsinken, kommen sie erst nach Stunden zum Einsatz. Da man selbst im damals noch fernen Berlin schon die Detonationen hören kann und aufgrund gestörter Leitungen keine Rückmeldung von der Einsatzstelle bekommt, fährt Brandmeister Gempp mit einem weiteren Löschzug zum Einsatzort. Dort lässt er zusätzliche Strahlrohre vornehmen, das Feuer kann nun mithilfe Motorpumpen zum Stehen gebracht werden. Die Nachlöscharbeiten ziehen sich wegen weiterer kleiner Explosionen und den ausströmenden Reizgasen noch bis zum Abend des nächsten Tages hin.