2005: Flucht in den Tod
Am 8. August 2005 wird die Berliner Feuerwehr zu einem Brand in die Ufnaustr. 6 in Moabit gerufen. Es brennt der Treppenraum eines fünfgeschossigen Wohnhauses aus der Gründerzeit. Bereits wenige Minuten nach Eintreffen können die ersten Kräfte den Brand löschen. Dennoch fordert dieser Brand neun Menschenleben, darunter sind auch fünf Kinder. Sechs Menschen erleiden schwere, zwei weitere leichte Verletzungen. Offenbar haben die tödlich verletzten Menschen in Panik ihre Wohnungen verlassen und versucht, durch das brennende Treppenhaus zu fliehen.
Es ist buchstäblich die Flucht in den Tod. Dagegen bleiben die Bewohner, die in ihren Wohnungen ausharren und ihre Türen geschlossen hallten weitgehend unverletzt. Das Haus wird überwiegend von Menschen arabischer, polnischer oder kosovo-albanischer Herkunft bewohnt. Als Brandursache gibt die Generalstaatsanwaltschaft eine Woche später Brandstiftung an drei im Erdgeschoss des Treppenhauses abgestellten Kinderwagen bekannt. Als Brandstifter wird ein 12-jähriger Bewohner des Hauses ermittelt.
Nach dem Brand wird in den Medien auch Kritik am Einsatz der Feuerwehr geübt, da die Anweisungen der Feuerwehr-Einsatzkräfte von den Hausbewohnern aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse offenbar nicht verstanden worden seien. Das Ereignis löst eine Vielzahl von Diskussionen und Maßnahmen bezüglich der Aufklärungsarbeit, der Kommunikation mit Migranten und des Vorbeugenden Brandschutzes im Wohnbereich aus.