Brand- und Evakuierungsübung im Bundeswehrkrankenhaus

Am vergangenen Mittwoch wurde die Berliner Feuerwehr mit einem Großaufgebot in die Scharnhorststraße nach Mitte alarmiert. Im dortigen Bundeswehrkrankenhaus sollte die Brandmeldeanlage eingelaufen sein. Beim Eintreffen der ersten Kräfte vor Ort bestätigten Mitarbeiter des Krankenhauses ein Feuer im 5. Obergeschoss. In einem Patientenzimmer brenne es, lautete die erste Meldung. Das Krankenhaus selbst hatte bereits die Evakuierung ihrer Patienten aus dem betroffenen Stockwerk in einen darunter gelegenen, sicheren Bereich eingeleitet. Kräfte des Rettungsdienstes unterstützten das Krankenhauspersonal anschließend dabei, die 20 Betroffenen möglichst schonend ins Erdgeschoss zu verbringen. In der Zwischenzeit leiteten die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wedding die Brandbekämpfung ein. In dem in Vollbrand stehenden Patientenzimmer fanden sie 2 weitere Betroffene vor. Diese wurden mittels Tragetüchern ebenfalls in das darunterliegende Geschoss gerettet. Eine weitere im Nebenraum vorgefundene Person wurde mit einer Fluchthaube in Sicherheit gebracht. Der Einsatzleiter teilte die Einsatzstelle in die Abschnitte Rettungsdienst und Brandbekämpfung auf, um eine übersichtlichere Führung zu gewährleisten. Zur Brandbekämpfung wurden insgesamt 2 C-Rohre und 8 Atemschutzgeräteträger eingesetzt. Der Rettungsdienst stellte mehrere Personen mit Rauchgasvergiftungen und Brandverletzungen fest. 5 von ihnen wurden in umliegende Kliniken verbracht, darunter eine mittels Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik zur Behandlung von Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Alle weiteren Betroffenen wurden vom Bundeswehrkrankenhaus selbst aufgenommen und behandelt. Mit einem Drucklüfter wurde der vom Brand betroffene Bereich belüftet.

Was hier nach einem Horror-Szenario klingt, war zum Glück nur eine Übung. Diese hatte den Zweck das Krankenhauspersonal auf reale Notfälle vorzubereiten, Feuerwehrkräfte zu schulen und die Gefahrenabwehrpläne aller beteiligten Stellen auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Krankenhausbrände kommen selten vor, sind aber aufgrund der vielen Betroffenen, welche in der Regel zusätzlich mobilitätseingeschränkt sind, sehr kritisch. Hier kommt es auf ein schnelles und vor allem korrektes Eingreifen des Personals vor Ort sowie die richtigen Maßnahmen der später eintreffenden Einsatzkräfte an.

Bei dieser Übung konnten alle Teilnehmer ihr Können und ihre Kompetenz unter Beweis stellen. Die eingesetzten Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr setzen sich aus Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Wedding, Charlottenburg-Nord, Auszubildenden der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie sowie Einsatzkräften der Direktion West zusammen. Sie besetzten einen ELW, 2 LHF, 4 RTW sowie einen GW-San. Ebenfalls begleitete ein Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung die Übung. Nach einer gemeinsamen Auswertung und einem Feedback für alle Einsatzkräfte konnte die "Einsatzstelle" wieder an das Krankenhauspersonal übergeben werden.

(oh)