Brand in der Küche eines Hostel-Apartments in Neukölln

Straße: Saalestraße

Ortsteil: Neukölln

Wir wurden am Vormittag zu einem sechsgeschossigen Geschäftsgebäude alarmiert, in dem es in einem Apartment des in dem Gebäude befindlichen Hostels zu einem Brand mit erheblicher Rauchentwicklung auch in angrenzende Bereiche gekommen sein soll. Auf Grund des Meldebildes und der Kenntnis, dass sich in dem gemischt genutzten Gebäude neben dem Hostel auch eine Wohngemeinschaft mit teils bettlägerigen Patienten und eine Tagespflegeeinrichtung befindet, entsendete die Feuerwehrleitstelle von vornherein ein erhöhtes Einsatzkräfte- und Mittelaufgebot, um für die vielfältigen Aufgaben ausreichend Ressourcen vor Ort zu haben.

Durch die ersteintreffenden Einsatzkräfte wurde das Meldebild bestätigt und die Lage genauer erkundet. Es brannte der gesamte Küchenbereich eines Apartments im 2 OG mit Raucheintrag in den davorliegenden Flur und weitere Apartments. Die Brandbekämpfung erfolgte mit einem C-Rohr im Innenangriff bei gleichzeitig eingeleiteter Personenrettung und teilweisen Räumung des Gebäudes. 63 Personen konnten sich mit Unterstützung der Pflegekräfte vor Eintreffen der Feuerwehr eigenständig auf die gegenüberliegende Straßenseite in Sicherheit bringen. Durch uns wurden 2 nicht gehfähige Personen mittels Fluchthaube in Sicherheit gebracht.

Zu den alarmierten Kräften zählte auch ein sogenanntes „MANV-Modul“ (MANV = Massenanzahl an Verletzten). Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung spezieller Einsatzmittel und -kräfte, die im sogenannten Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ für die Sichtung, Versorgung, Betreuung und nötigenfalls den Transport von Betroffenen, Verletzten und Erkrankten zuständig sind und wozu auch eine Führungskomponente in Form eines Leitenden Notarztes und eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst gehört. Alle 65 Betroffenen wurden durch Notärzte gesichtet. 64 Personen blieben unverletzt, eine Person wurde leicht verletzt durch das Einatmen von Rauch und vor Ort rettungsdienstlich versorgt. Ein Krankenhaustransport erfolgte auf eigenem Wunsch nicht.

An der Einsatzstelle waren 72 Einsatzkräfte tätig. Zur Bewältigung der technischen Aufgaben setzten wir unter anderem 1 C-Rohr, 10 Atemschutzgeräte, 1 Drucklüfter sowie 1 Wärmebildkamera ein.

Inklusive Aufräum- und Kontrollarbeiten waren wir etwa 2,5 Stunden vor Ort tätig. Nach Abschluss aller feuerwehrrelevanten Maßnahmen wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die nun die Brandursache ermittelt.

Vor Ort waren: 6 LHF (1x LFW), 2 DLK, 5 RTW, 2 NEF, 4 Sonderfahrzeuge, 1 Leitender Notarzt (LNA), 4 Führungsfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr

Anwesend waren auch: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Gebäudeeigentümerin, Sicherheitsdienst, Mitarbeitende des Hostels, Mitarbeitende der Tagespflegeeinrichtung, Medienvertretende

Bildmaterial: Berliner Feuerwehr 

(mw)