Die Berliner Feuerwehr ist die größte und älteste Berufsfeuerwehr Deutschlands. Sie ist zuständig für den Notfallrettungsdienst, die technische Hilfeleistung, den Katastrophenschutz, den abwehrenden und den vorbeugenden Brandschutz. Über 300.000 Einsätze jährlich werden bewältigt. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Notfallrettung. Rund 4.000 hauptberufliche und rund 1.500 ehrenamtliche Beschäftigte sind bei uns tätig. Sie schützen auf einer Fläche von 890 Quadratkilometern etwa 3,4 Mio. Menschen und erhebliche Sachgüter.

Um den anspruchvollen Anforderungen gewachsen zu sein, müssen Feuerwehrfrauen und –männer vor allem eines haben: Fitness! Gerade Einsätze unter schwerem Atemschutz bringen die Einsatzkräfte nicht selten an ihre Leistungsgrenze. Und dass diese schon aufgrund der besonderen Aufgaben viel höher liegt als bei anderen Be-rufsgruppen, ist ein weiteres Argument für die optimale körperliche Konstitution aller Beschäftigten im Brandlösch- und Rettungsdienst.

Die Idee

Jedes Jahr stellt die Berliner Feuerwehr ca. 160 Dienstanfänger ein. Obwohl sich über 2.000 Bewerber dem Einstellungstest stellen, gibt es Probleme, ausreichend geeignete Bewerber zu rekrutieren. Ein Teil der Bewerber fällt bei den mehrteiligen Sporttests durch.

Wir wollen das vielseitige und anspruchsvolle Berufsfeld eines Feuerwehrmannes der Öffentlichkeit näher bringen und noch bekannter machen. Schlagwörter hierfür sind u.a. eine „gute Ausbildung“, der „sichere Arbeitsplatz“ und die „Verbindung von Beruf und sozialem Engagement“. Um neue Bewerberkreise zu erreichen, soll eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gestartet werden.

Hierbei war es uns wichtig, die Fitness als einen der Grundbausteine des Berufsbildes „Feuerwehrmann“ in den Mittelpunkt zu stellen. Für junge Leute, ob Mann oder Frau, ist die Ausübung eines „körperbewussten“ Berufes sehr wichtig geworden. Die Bevölkerung vermutet oft nicht, dass Feuerwehrleute viele Einsätzen nur aufgrund sportlicher Fitness leisten können. Es ist kein Job für Menschen, die nicht bereit sind, sich ständig - also ein Berufsleben lang - fit zu halten. Demnach kann es auf körper-licher Ebene zwischen dem Einsatzdienst und dem Privatleben keine Trennung ge-ben. Wir glauben, mit dieser besonderen Eigenschaft (UCP: unique communications proposition, einzigartiges Kommunikationsargument) gerade unsere Zielgruppe, die 16-29-Jährigen, begeistern zu können.

Als Bewerber bei der Berliner Feuerwehr sehen wir in erster Linie Berliner und Bran-denburger. Sie zu motivieren und vor allem die, die sich bisher mit dem Berufswunsch „Feuerwehrmann“ noch nicht beschäftigt haben, funktioniert auch über emotionale Reize. An einer internationalen Sportveranstaltung - wahrscheinlich der bedeutendsten Laufveranstaltung weltweit – auf dienstlichem Wege teilzunehmen, ist eine ehrenvolle Aufgabe. Dass die Berliner Feuerwehr so etwas für ausgewählte Sportler anbietet, ist Ansporn für junge Leute sich zu bewerben. Aus vorgenannten Gründen kamen für die Auswahl des Events keine Sportveranstaltungen auf Landesebene (z.B. Berlin-Marathon) infrage.

Seit den Anschlägen in New York in 2001 existiert eine enge Verbundenheit mit dem dortigen Fire Department. Die im Jahre 2002 eigens für Unterstützungszwecke ame-rikanischer Feuerwehrleute und deren Angehörige gegründete „Feuerwehrbrücke New York-Berlin“ unterstreicht diese Partnerschaft. Seither konnten die Gründungsinitiatoren (Checkpoint Charlie-Stiftung und Berl. Fw) auf verschiedene Hilfsangebote zurückblicken. Auch diese Verbundenheit zwischen Berlin und New York bewog die Behördenleitung, gerade diese Sportveranstaltung auszuwählen.

Beim alljährlich im November in New York stattfindenden Marathon soll 2009 eine Auswahl von 20 Berliner Feuerwehrleuten teilnehmen. Die Behördenleitung legt besonderen Wert auf die Förderung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der mit der Fitness bei der Feuerwehr eng verbunden ist. Das Gesundheitsmanagement in der Berliner Verwaltung hat in letzter Zeit große Schritte nach vorn getan, da kann und will eine fitnessorientierte Sicherheitsbehörde wie die Berliner Feuerwehr Vorbild sein.

Wir wollen mit der Teilnahme am New York-Marathon nach innen und außen kommunizieren, dass sich der Leistungsgedanke nach wie vor lohnt. Mit der filmischen Begleitung wird nicht nur der sportliche Aspekt, sondern der gesamte Berufsstand dargestellt. Hierzu gehören neben der Vorstellung verschiedener Arbeitsbereiche mit Spezialisierungsmöglichkeiten im Dienst, auch die privaten Eindrücke, die von Anerkennung und Respekt geprägt sind. Das Transportieren dieser nicht rational messba-ren Werte ist unser Ziel.

„Auswahl“ bedeutet in diesem Falle nicht eine Auswahl der Besten, sondern hier fin-den wir Kolleginnen und Kollegen aus allen Leistungsbereichen wieder. Nach Ausloben eines Wettbewerbes für die Teilnahme am New York-Marathon 2009 bei der Berliner Feuerwehr können sich Interessenten bewerben. Alle werden unter gleichen Bedingungen einem Fitnesstest unterzogen, der wissenschaftlich fundiert Auskunft über die Ausdauerleistung in der anerkannten Maßeinheit VO2Max, der maximalen Sauerstoffaufnahmemöglichkeit des Körpers (in Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute), liefert.