Bilanz der Silvesternacht

Die Silvesternacht gestaltete sich für die Berliner Feuerwehr arbeitsreicher als befürchtet. Es mussten vor allem deutlich mehr Brände gelöscht werden, als in den Jahren zuvor. Die gute Nachricht: Spektakuläre Großbrände blieben aus. Zwischen dem 31. Dezember 2012, 19 Uhr und dem 1. Januar 2013, 6 Uhr wurde die Feuerwehr zu insgesamt 607 Bränden gerufen. Das entspricht einer Zunahme um fast 53 Prozent gegenüber 2011/2012. Hauptursache für den deutlichen Anstieg an Bränden dürfte die relativ milde Witterung sein. So waren besonders viele Brände im Freien (Müllcontainer, Strauchwerk, sogar die Tartanbahn eines Sportplatzes) zu verzeichnen.

Die Notfallrettungseinsätze stagnierten auf hohem Niveau. Insgesamt musste im o.g. Zeitraum bei 1.085 medizinischen Notfällen geholfen werden. Hier war gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang um 4,4 Prozent zu verzeichnen. Leider gab es aber auch in diesem Jahr wieder schwere Amputationsverletzungen durch Feuerwerkskörper. Es mussten mindestens vier Personen mit abgetrennten Fingern in Krankenhäuser transportiert werden.

Um 19 Uhr wurde bei der Berliner Feuerwehr planmäßig der Ausnahmezustand „Silvester“ ausgerufen. Rund 1.500 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen und vom Technischen Hilfswerk standen für „die heißeste Nacht des Jahres“ mit über 500 Fahrzeugen bereit. An der Festmeile am Brandenburger Tor wurden zusätzliche Feuerwehrstützpunkte und Unfallhilfsstellen des DRK zur Absicherung der Veranstaltung „Welcome 2013“ eingerichtet. Das Personal der Feuerwehrleitstelle wurde gegenüber dem Normalbetrieb verdreifacht, damit wurden u.a. 18 Annahmeplätze für den Notruf 112 besetzt. Auch hier unterstützen Ehrenamtliche der FF-Leitstellenreserve. In der Zeit von 0 Uhr bis 3 Uhr wurde der Notruf 112 fast 4.900 Mal angewählt. Das waren 2.000 mehr Anrufe als letztes Jahr.

Die Party am Brandenburger Tor verlief weitgehend friedlich. Trotzdem benötigten 332 Personen die Hilfe durch den Sanitätsdienst. Erfreulich: In nur 24 Fällen mussten Personen vom Rettungsdienst in Krankenhäuser transportiert werden. Das waren weniger als die Hälfte des Vorjahres (70).

Der Ausnahmezustand „Silvester“ konnte erst um  5:20 Uhr durch die Leitstelle der Berliner Feuerwehr aufgehoben werden.

 


Die Einsatzzahlen von 19 bis 6 Uhr

2012/2013           Gesamteinsätze: 1.779     davon Brände: 607            davon Rettungsdienst: 1.085

 

Zum Vergleich:

2011/2012           Gesamteinsätze: 1.583     davon Brände: 397            davon Rettungsdienst: 1.135

2010/2011           Gesamteinsätze: 1.568     davon Brände: 281            davon Rettungsdienst: 994

 

An regulären Tagen bewältigt die Berliner Feuerwehr rund 800 bis 1.000 Einsätze mit rund 580 Einsatzkräften. Der Verbund von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk hat in dieser Nacht wieder einmal sein Leistungsvermögen unter Beweis gestellt.

Einige besondere Einsätze:

22.50 Uhr: Rudolfstr./Ehrenbergstr., Friedrichshain

Amputationsverletzung – 27jähriger mit abgerissenem Zeigefinger und Daumen ins UKB Marzahn transportiert. Eingesetzt waren 1 RTW, 1 NEF.

 

0.09 Uhr: Elsenstraße 47, Neukölln

Brand eines Zimmers im 1. OG mit Übergriff auf 2 Balkone. Der Brand wurde mit drei C-Rohren unter Einsatz von sechs Atemschutzgeräten gelöscht. Eingesetzt waren 2 LHF, 1 DLK, 1 RTW, 1 AB Atemschutz.

 

0.12 Uhr: Mohriner Allee 30, Buckow

23-jähriger mit Teilamputation der Hand. Ins UKB Marzahn transportiert. Eingesetzt waren 1 RTW, 1 NEF.

 

0.32 Uhr: Alt-Friedrichsfelde 67, Friedrichsfelde

Vollbrand eines Zimmers einer Wohnung im 12. OG eines 21-geschossigen Wohnhauses. Zwei verletzte Personen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus ins Krankenhaus transportiert. Der Brand wurde mit einem C-Rohr unter Einsatz von sechs Atemschutzgeräten gelöscht. Eingesetzt waren 2 LHF, 1 TLF, 1 DLK, 3 RTW, 1 NEF, 1 ELW C.

 

0.35 Uhr: Britzer Damm 43, Britz

Vollbrand einer Wohnung im 1. OG eines 7-gesch. Wohnhauses. Eine Person mit Verbrennungen dritten Grades reanimiert, eine weitere Person erlitt eine Rauchvergiftung. Dieser Brand wurde mit einem C-Rohr unter Einsatz von acht Atemschutzgeräten gelöscht. Eingesetzt waren 5 LHF, 2 DLK, 2 RTW, 2 NEF, 1 LNA, 1 OrglRD, 1 AB Atemschutz, ELW Pressedienst.

 

0.40 Uhr: Wilhelmsruher Damm 144, Märkisches Viertel

Einrichtungsgegenstände in einer Wohnung im 8. OG eines 9-gesch. Wohnhauses. Zwei verletzte Personen mit Rauchvergiftungen. Der Brand wurde mit einem C-Rohr unter Einsatz von vier Atemschutzgeräten gelöscht. Eingesetzt waren 3 LHF, 1 TLF, 1 DLK, 2 RTW, 1 NEF, 1 ELW C, ELW B.

Fotos: Rolf-Dieter Erbe, Paul Brettschneider und Stefan Rasch

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  • Müllcontainer in Moabit

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