Marisa

Brandmeisteranwärterin im Einstiegsweg 112 Medic

Was hast du vor deiner Ausbildung bei der Berliner Feuerwehr gemacht?

Ich habe Abitur gemacht mit dem Schwerpunkt Psychologie und Pädagogik und eine Kurzausbildung zur Rettungssanitäterin.

Warum hast du dich für diesen Einstiegsweg entschieden?

Nach vielen Jahren Leichtathletik als Leistungssport und erfolgreichem Abschluss als Rettungssanitäterin schien diese Ausbildung die für mich absolut passende Mischung aus Sport, Notfallrettung, Medizin und Umgang mit Menschen zu sein.

Wie läuft deine Ausbildung ab?

Der Ausbildungszweig 112 Medic beinhaltet die dreijährige Ausbildung zur Notfallsanitäterin sowie die sich anschließende einjährige feuerwehrtechnische Grundausbildung (FGA).
Die Ausbildungsabschnitte gliedern sich in abwechselnde Theorie- und Praxisblöcke.

Kannst du einen Arbeitstag aus einer deiner Praktikumsphasen beschreiben?

Ein Tag aus meinem Praktikum auf der Feuerwache:
Ich habe immer im 12- Stundendienst von 7 -19 oder von 19 -7 Uhr gearbeitet.
Der Tag begann mit dem Schichtwechsel, dann wurde ich einem Rettungsdienstfahrzeug zugewiesen und nach dem Fahrzeugcheck nahm ich mit meinem Team die Arbeit sofort auf.  Wenn ich auf dem RTW eingesetzt wurde, war ich oft ununterbrochen unterwegs in verschiedensten Einsätzen. Mit viel Glück gab es auch mal Zeit für ein Mittagessen. Durch die abwechslungsreiche Arbeit verging der Tag oft wie im Flug.

Welche Aufgabe gefällt dir an deinem zukünftigen Beruf besonders?

Ich bin interessiert an medizinischen Zusammenhängen und finde es toll, dass wir Gelerntes in den Praktika danach sofort anwenden und vertiefen können. In den praktischen Einsätzen übernehme ich gerne Verantwortung und mag die Kommunikation und das Einfühlen im Umgang mit unterschiedlichen Menschen. Der kollegiale Zusammenhalt und die erforderliche Teamarbeit runden meine Begeisterung für diesen Beruf ab.  

Gibt es eine Tätigkeit, die dir nicht so leicht fällt?

Ich arbeite viel lieber praktisch, dagegen fallen mir lange Theorieblöcke vor allem in Mathe und Chemie etwas schwerer.

Kannst du von einem Erlebnis während deiner Ausbildung erzählen, das sich dir besonders eingeprägt hat?

Am einprägsamsten war ein Einsatz mit dem Notfallstichwort "Ältere Frau im Gebüsch", zu dem wir relativ entspannt hinfuhren. Schließlich mussten wir zunächst aber vor Ort einen ganzen Park im Dunklen nach der Frau absuchen, hatten schließlich fast eine Reanimation durchzuführen und diese mussten wir auch noch im Dunklen und zwischen den engen Sträuchern meistern. Aus einem harmlos erscheinenden Einsatz wurde plötzlich ein Kampf um Leben und Tod.

Welche Eigenschaften bringst du mit, die bei der Berliner Feuerwehr gebraucht werden?

Verantwortungsbewusstsein, Sportlichkeit, Pünktlichkeit, Empathie, Fleiß und Teamfähigkeit, sowie Offenheit, Interesse an meinen Mitmenschen und kommunikative Fähigkeiten. 

Welche beruflichen Perspektiven siehst du für dich?

Idealerweise würde ich perspektivisch gerne als Dozentin im Bereich Sport an der BFRA tätig sein oder innerhalb der Berliner Feuerwehr ein Studium für Medizinpädagogik aufnehmen, womit ich dann ebenfalls als Dozentin tätig werden könnte. 

Was war beim Einstellungstest die größte Herausforderung für dich?

Als herausfordernd empfand ich den Computertest, da er sehr umfangreich ist und unter Zeitdruck geschafft werden muss.

Hast du Tipps für zukünftige Bewerbende?

Auf jeden Fall sollte man sich rechtzeitig mit den sportlichen Herausforderungen auseinandersetzen und allgemein in einer gut trainierten Verfassung sein. Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll, daher muss man Fleiß und Ehrgeiz mitbringen. Im Einstellungstest ist die Selbstpräsentation von entscheidender Bedeutung, zudem muss sich jeder der anstehenden Schichtarbeit bewusst sein.