„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein!“ – Philip Rosenthal

Besondere Fälle im Rettungsdienst und Notaufnahme … was unternehmen wir beim Klapperschlangenbiss?

Der männliche Patient betritt laufend die Notaufnahme des Krankenhauses. Wach, voll orientiert und mit leichten Schmerzen an der Hand stellt er sich vor. Er berichtet, dass er von seiner Klapperschlange gebissen worden sei.
„Was verursachen eigentlich Klapperschlangenbisse und das von der Schlange injizierte Gift?“, fragte Dr. Thomas Becker von den DRK Kliniken Berlin Köpenick seine Zuhörer am gestrigen Abend. „Wir wussten es nicht und mussten uns erstmal schlau machen!“

Schlangenbisse an sich sind in Deutschland sehr selten. Noch seltener sind Bisse von Klapperschlangen.
Dr. Becker und Dr. Daniel Schachinger berichteten in der Fortbildungsreihe „Notfallmedizinische Fortbildung Süd-Ost“ gestern Abend in der DRK Klinik Berlin Köpenick über ihre besonderen Fälle aus Notfallrettungsdienst und der Notaufnahme. 50 Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter des Rettungsdienstes nahmen das Angebot wahr über den eigenen Tellerrand und die Erfahrungen hinaus zu schauen.

Dr. Schachinger, Chefarzt der Zentralen Notaufnahmen der DRK Kliniken Mitte und Westend, berichtet von einem seiner Fälle: Ein 51 jähriger, männlicher Patient bekommt plötzlich während der Autofahrt stärkste Schulterschmerzen, ist kurz bewusstlos. In der Notaufnahme ist der Patient wach und spricht normal mit Ärzten und Pflegepersonal, seine Untersuchungsbefunde erscheinen auch fast in normalen Bereichen. Doch Bauchgefühl und die Neugier siegen: Er hat eine gerissene Baucharterie, die in eine Aussackung einblutet. Nach schwerer Operation und dem Verlust von fast fünf Litern Blut kann der Patient später komplikationsfrei entlassen werden.

„Was können wir aus solch seltenen und besonderen Fällen lernen?“, fragt Dr. Schachinger und gibt eine von mehreren Antworten in seinen abschließenden Worten:
„Wir sollten stets an die gefährlichste Erkrankung zum Symptom denken und durch Anamnese, körperliche Untersuchung und Diagnostik von “oben nach unten“ deeskalieren!“

Mit der Veranstaltung am Dienstagabend begann eine fleißige Woche mit mehreren Fortbildungsveranstaltungen. Auch am heutigen Mittwoch und am Donnerstag laden die DRK Kliniken und die Berliner Feuerwehr zu Fortbildungen ein.

Die Teilnahme ist für alle Mitarbeiter aus den Bereichen Feuerwehr, Polizei, Rettungs-, Sanitäts-, Krankentransportdienst und Pflegepersonal sowie Ärzten und Ärzten kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

(joko)