Paris ist eine Reise wert

Bei den 40.000 Teilnehmern am Marathon in der französischen Hauptstadt waren in diesem Jahr auch fünf Berliner Feuerwehrmänner dabei.  In der Zeit vom 10. bis zum 13.April besuchte eine kleine Delegation die Pariser Kollegen und informierte sich vor Ort über die eingesetzte Technik und die Organisationsstruktur, die sich insbesondere durch die ausnahmslose Rekrutierung der Feuerwehrleute aus den französischen Streitkräften als different zu den deutschen Feuerwehren darstellt. Der Sport nimmt dort im Feuerwehralltag einen sehr großen Stellenwert ein. Tägliche Einheiten mit herausfordernden turnerischen Anteilen wie das Erklimmen einer Plattform in über zwei Meter Höhe erfordern eine ausgeprägte Selbstdisziplin bis zur Erreichung der Altersgrenze, denn mit Erreichen des 40. Lebensjahres endet der Einsatzdienst in der Pariser Feuerwehr. 

Bei der Ankunft am Pariser Flughafen Orly wurden wir vom Leutnant Timothée Maillefer herzlich empfangen und erst einmal zur Hauptfeuerwache gefahren. In dieser Wache befindet sich die Leitstelle, bei der am Tag über 8000 Notrufe eingehen. 100 Feuerwehrfamilien, sowie ein Kindergarten sind an diesem Ort vereint. Ein wunderschöner und vor allem sehr sauberer Innenhof schmückt diese Wache. Wir wurden mehreren Personen der oberen Führungsebene vorgestellt und konnten Fragen zum Ablauf der Einsätze, Anzahl der Mitarbeiter und Einsatzzahlen stellen.

Nach Austausch kleinerer Souvenirs ging es dann zur Marathonmesse und später in die Unterkunft.

Die Unterbringung in einer Feuerwache im Pariser Vorort Levallois-Perret erlaubte den Berliner Kollegen einen tiefen Einblick in das tägliche Feuerwehrleben. Allein die Alarmierung,  die anders als in der Heimat nicht über funktionsgebundene Personenrufempfänger (PRE), sondern per Lautsprecher durch alle Ruheräume erfolgte, ließ aufgrund von sechs Einsätzen in der ersten Nacht nur wenig Schlaf zu. So war am Frühstückstisch um 6:15 Uhr die Schläfrigkeit zu spüren. Die Folgenächte stellten sich nur unwesentlich ruhiger dar. Enorm, was die Dienstkräfte vor Ort in ihren jeweils 48stündigen Diensten leisten müssen.

Lang ersehnter Höhepunkt der Reise war am 12.04. die Teilnahme am "Marathon de Paris", bei dem die Pariser Feuerwehr traditionell mit über 300 Teilnehmern vertreten ist. Den Gästen aus Berlin wurde beim Start dadurch die Ehre zuteil, im ersten Startblock unmittelbar hinter den Eliteläufern zu starten, ein sicherlich einmaliges Erlebnis. Alle Berliner Feuerwehrleute erreichten in Zeiten zwischen 3 Stunden 36 Minuten und 4 Stunden 43 Minuten erfolgreich das Ziel. 

Aus einem fast spontanen Besuch von Pariser Feuerwehrleuten im September 2014 und der damaligen Teilnahme am Berlin-Marathon entstand mit dem nun vollzogenen Gegenbesuch eine kleine Partnerschaft zweier Großstadtfeuerwehren, die im Kern viele Gemeinsamkeiten, aber auch manche Unterschiede aufweisen, aber durch den Sport beispielgebend verbunden sind. Die Berliner Feuerwehr freut sich auf den nächsten Besuch aus Frankreich zum Berlin-Marathon 2015.

Größte Anerkennung gilt der besonderen Gastfreundschaft, die sich durch die unbeschreiblich große Hilfsbereitschaft, gemeinsame Abendessen und nicht zuletzt, durch die vielen persönlichen Gespräche darbot.

Ergebnisse unserer Feuerwehrleute:

Stephan Florett, FW 2100,        3:36:23
Björn Zirkel, FF 5210,               3:37:59
Rene Baumgart, FW 5300         3:56:13
Thomas Schindler, FW 3600      3:57:34
Thomas Kirstein, S3                 4:43:27  

(b.o. und b.z.)