Hilfsangebote für zivile Helferinnen und Helfer am Breitscheidplatz

Unsere Einsatzkräfte wurden am Montagabend bei dem Einsatz am Breitscheidplatz von vielen zivilen Helferinnen und Helfern die sich am Einsatzort aufgehielten unterstützt. Für diesen selbstlosen Einsatz möchten wir uns recht herzlich bedanken. Durch Ihre Hilfe konnten wir die betroffenen Menschen schnellst- und bestmöglich versorgen.

Nach solch dramatischen Eindrücken können bei Helferinnen und Helfern in Einzelfällen Symptome starker psychischer Belastung wie Niedergeschlagenheit, Alpträume, Ängste, Unruhe, Flashbacks auftreten. Diese gehören zunächst zu einer normalen Stressreaktion. Bei manchen Menschen halten diese Symptome aber länger an und führen im schlimmsten Fall zu Folgeerkrankungen wie z. B. der posttraumatischen Belastungsstörung oder Depressionen. Sollten Sie solche Symptome an sich beobachten, nehmen Sie bitte professionelle Hilfe in Anspruch. Ersthelfer sind während der Tätigkeit grundsätzlich über die Unfallkasse Berlin versichert. Sollten Sie sich also bei der Unterstützung von Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei verletzt haben sind Sie über die Unfallkasse abgesichert. Gleiches gilt natürlich auch für eine evtl. benötigte psychologische Nachbetreuung. Welche genauen Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung von Leistungen vorliegen müssen, erklären Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unfallkasse Berlin gerne. Aus Erfahrung anderer ähnlicher Ereignisse hat die Unfallkasse Berlin dafür eine Hotline eingerichtet. Die vorübergehende Hotline steht Ihnen in den nächsten ca. drei Monaten unter der Telefonnummer 7624-1155 täglich in der Zeit von 09:00 bis 17:00 Uhr zur Verfügung.

Für eine psychologische Nachbereitung und Gespräche zur Verarbeitung des Erlebten und der Eindrücke stehen Ihnen zwei verlässliche Partner hier in Berlin zur Verfügung:

Der Berliner Krisendienst ist im Rahmen des Einsatzes am Breitscheidplatz in die psychosozialen Versorgungsstrukturen eingebunden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Betroffene, Angehörige, andere Beteiligte und professionelle Helfer. Sie erreichen den Berliner Krisendienst unter der zentralen Rufnummer 030 390 63 - 00 oder an den insgesamt 9 Standorten in ganz Berlin. 

Die Traumaambulanz Berlin ist eine Kooperation des Landes Berlin, Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin und der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus. Die Traumaambulanz bietet psychotherapeutische Unterstützung für erwachsende Frauen und Männer, die Opfer einer Gewalttat wie z. B. Überfall, Vergewaltigung, Schlägerei, u. ä. geworden sind. Auch Personen, die Zeuge einer Gewalttat wurden und unter psychischer Belastung leiden, können sich melden. 

Auch für die Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr, Berliner Polizei und Rettungsdienstdienste gibt es beruflichen Alltag Einsätze die eine besondere Nachbereitung benötigt. Dazu haben wir bei der Berliner Feuerwehr unser speziell geschultes Einsatznachsorgeteam. Dieses Team führt nach einem standardisierten präventiven Verfahren mit den Einsatzkräften Nachsorgegespräche durch. Unterstützt werden wir hierbei von der Feuerwehrseelsorge, Notfallseelsorge und von anderen Teams der Psychosozialen Notfallversorgung z.B. aus Brandenburg und Hamburg.