Bilanz der Silvesternacht
• 472 Einsätze mehr als im Vorjahr
• Keine spektakulären Großbrände
• Positiver Trend der letzten Jahre leider nicht fortgesetzt
Für die Berliner Feuerwehr war auch diese Silvesternacht traditionell mit vielen, häufig auch schwierigen Einsätzen verbunden. Im Vergleich zu früheren Silvesternächten gab es in diesem Jahr leider wieder mehr zu tun. Von der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren wurden zwischen dem 31. Dezember 2006, 19.00 Uhr und dem 1. Januar 2007, 03.00 Uhr 1477 Einsätze bewältigt. Hierbei unterstützten, wie jedes Jahr, die Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk. Kritische Großeinsätze gab es auch beim Jahreswechsel 2006/2007 in Berlin nicht.
Zum Jahreswechsel waren – ähnlich wie im Vorjahr – in Berlin 1.501 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte im Dienst: 1.265 Kräfte der Feuerwehr, davon 482 Angehörige der Freiwilliger Feuerwehren, mit 323 Einsatzfahrzeugen (darunter 117 Rettungsdienstfahrzeuge), 61 Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen (Arbeiter-Samariterbund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst) mit 27 Rettungswagen sowie die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) mit 33 Helfern und 8 Fahrzeugen. An der Siegessäule versahen 140 Sanitäter mit 5 Rettungswagen und 1 Notarztfahrzeug fest den Sanitätsdienst, bei Bedarf hätte die Anzahl der Rettungsmittel weiter verstärkt werden können.
Im Vergleich zum letzten Jahreswechsel waren in dieser Silvesternacht allein schon bis Mitternacht 152 Einsätze mehr zu bewältigen. Zwischen 19 und 24 Uhr lag die Zahl bei 498 Einsätzen (Vorjahr: 346). Von den dann enthaltenen 205 Bränden (87) waren überwiegend Balkone, Müllcontainer und Gestrüpp betroffen.
Im Zeitraum von 19 bis 3 Uhr gingen 2.754 Notrufe in der Feuerwehrleistelle ein, im Vorjahr waren es 2.572. Die Feuerwehr rückte zu 1.477 Einsätzen im Vergleich zu 1.005 im Vorjahr aus. Erstaunlich ist diesehr viel höhere Anzahl von Bränden, die mit 605 um 360 über der Anzahl des Vorjahres liegt (245). Es waren überwiegend Balkon- und Mülltonnenbrände: Spektakuläre Großbrände waren nicht zu verzeichnen, gegen 3:00 Uhr ebten die Einsätze ab.
Die Anzahl der Rettungsdiensteinsätze ist um 150 angestiegen. 872 Mal musste die Feuerwehr zwischen 19 Uhr und 3 Uhr zu Verletzungen oder anderen Notlagen ausrücken, im Vorjahr waren es 722. Ursache vieler Einsätze war übermäßiger Alkoholkonsum oder tätliche Auseinandersetzungen.
Bei der Silvesterparty am Brandenburger Tor blieb die Lage verhältnismäßig ruhig. Die Veranstaltung war von mehreren 100.000 Menschen besucht. Das Deutsche Rote Kreuz leistete im Veranstaltungsraum 305 Mal Erste Hilfe (letztes Jahr: 276). Insgesamt waren in 72 Fällen Krankenhaustransporte notwendig. Das Veranstaltungs- und Sicherheitskonzept erwies sich als ausgereift.
Der im Jahreswechsel 2005/2006 zu verzeichnende Abwärtstrend bei den Einsatzzahlen hat sich in diesem Jahr leider nicht fortgesetzt. Einsätze mit schweren Feuerwerksverletzungen sind derzeit aber nicht bekannt.
Besondere Einsätze in der Silvesternacht:
31.12.2006 18:40 Feuer
Adresse: Röblingstr. 21
Ort: Schöneberg
Grüngewächse auf Balkon durch Feuerwerkskörper entzündet. Eine Person mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus transportiert.
31.12.2006 23:13 Feuer
Adresse: Kurfürstendamm 96
Ort: Halensee
Brand auf 20m² Dachstuhl im 5 Obergeschoss. Eingesetzt waren 3 Staffeln und der Teleskopmast.
01.01.2006 00:12 Feuer / Massenanfall von Verletzten 2
Adresse: Warthestr. 58
Ort: Neukölln
Brand von Müll und Gerümpel im Treppenraum eines Wohnhauses. Drei Erwachsene und 4 Kinder wollten sich auf dem Dachboden in Sicherheit bringen und alle mussten mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus transportiert. Eingesetzt wurden 2 Staffeln, 3 RTW und 1 NAW .
01.01.2006 01:45 Feuer
Adresse: Hochstr. 23
Ort: Wedding
Es brannten ein Balkon und Teile einer Wohnung im 5.OG eines Wohnhauses. Während der Brandbekämpfung explodierten auf dem Balkon gelagerte Propangasflaschen für Campingleuchten.
Landesbranddirektor Wilfried Gräfling dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner Feuerwehr, der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerks für ihren engagierten Einsatz zum Jahreswechsel.