Fit für die FIFA-WM

Die Berliner Feuerwehr ist stets für das sportliche Großereignis einsatzbereit. Um den Herausforderungen dieses Mega-Events von Weltrang zu entsprechen, gewährleistet die Feuerwehr mit mehr Personal, mehr Einsatzfahrzeugen und ausgeklügelten Einsatzkonzepten höchste Sicherheit. Der Schwerpunkt des WM-Einsatzkonzeptes der Hauptstadt-Feuerwehr liegt im Notfallrettungsdienst. Wilfried Gräfling, amtierender Leiter der Berliner Feuerwehr: "Wenn eine Million Menschen mehr in der Stadt sind, dann werden wir proportional mehr Einsätze haben, darauf müssen wir vorbereitet sein." 

Während der Weltmeisterschaft werden jeden Tag 795 Feuerwehrleute im Dienst sein. An "normalen" Tagen sind es 573. Es werden bis zu 32 Rettungswagen zusätzlich fest besetzt. Zehn weitere Rettungswagen und zwei zusätzliche Notarzt-einsatzfahrzeuge werden von den Hilfsorganisationen bereit gestellt. Auch ein zweiter Rettungshubschrauber ("Christoph 31b") kann vom Bundeswehrkrankenhaus aus eingesetzt werden. Bei der Feuerwehr werden zudem auch zahlreiche Lösch- und Sonderfahrzeuge mit zusätzlichem Personal besetzt, womit die Schlagkraft und Verfügbarkeit der Berliner Feuerwehr erhöht wird.

Besonderen Schutz erfährt natürlich das Olympiastadion. Zur Absicherung des Olympiastadions sowie der Zeltstadt für Pressevertreter und VIPs hat die FIFA eigens eine temporäre Feuerwache gebaut. Sie wird seit dem 6. Juni von der Berliner Feuerwehr betrieben. Auf der Feuerwache "Maifeld" sind bis zum 10. Juli rund um die Uhr 12 Feuerwehrleute mit zwei Löschfahrzeugen und einem Tanklöschfahrzeug präsent. An den Spieltagen werden zusätzlich fünf Löschfahrzeuge den Brandschutz im und um das Stadion sicher stellen.

Unterstützt wird die Berufsfeuerwehr im Bedarfsfall von den ehrenamtlichen Kräften der Freiwilligen Feuerwehr, der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerkes sowie der Bundeswehr, die die Feuerwehr unter anderem beim Transport Verletzter unterstützt. 

Um die große Anzahl an Hilfskräften effizient zu steuern, wird auch die Feuerwehrleitstelle personell verstärkt. Führungsstäbe stehen bereit, um bei außergewöhnlichen Ereignissen, schnell und effektiv Hilfe zu organisieren. Damit auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen klappt, werden bei Bedarf 26 Verbindungsleute in die Stäbe entsandt.

Soviel Engagement erfordert natürlich auch mehr Personal. Um diesen Personalbedarf zu decken, wurde im Einsatzdienst der Berliner Feuerwehr für die WM-Zeit eine komplette Urlaubssperre verhängt. Auch in ihrer Freizeit hat jede Einsatzkraft zu gewährleisten, dass sie stets innerhalb von zwei Stunden ihre Dienststelle erreicht.

Außerdem wurde die wöchentliche Arbeitszeit für alle Feuerwachen vorübergehend auf 56 Stunden heraufgesetzt (sonst 44, 52, 53,5 und 55 Std.). Auch der Aus- und Fortbildungsbetrieb bei der Berliner Feuerwehr wurde für diesen Zeitraum stark eingeschränkt. Das aus diesen Maßnahmen gewonnene Personal wird zu Besetzung der zusätzlichen Einsatzfahrzeuge herangezogen. 

In den zurückliegenden Wochen und Monaten wurden zahlreiche Konzepte für bestimmte Objekte und Szenarien entwickelt und in zahlreichen Übungen erprobt und optimiert. Neben dem Olympiastadion lag dabei das besondere Augenmerk der Planer bei den bislang 23 angemeldeten Public Viewing Points und 47 weiteren relevanten Veranstaltungen im Stadtgebiet. Dass Punkte, an denen in den nächsten Wochen viele Menschen zusammen kommen werden, auch Gefahren in sich bergen, ist nicht zu leugnen. Aus Sicht der Feuerwehr wurde jedoch alles getan, um ein Höchstmaß an Sicherheit für die Besucher zu gewährleisten.

Wilfried Gräfling: "In die Vorbereitung auf eine sichere Fußball-WM wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner Feuerwehr sehr viel Zeit und Energie investiert. Natürlich hoffen wir, dass kein Ereignis eintritt, das dieses Engagement nachträglich rechtfertigt. Viele der Erkenntnisse und Planungen werden aber auch über die WM hinaus für die Sicherheit in Berlin wirksam sein. Insofern hat sich unser Aufwand in jedem Fall gelohnt und ich bedanke mich dafür schon jetzt bei allen meinen Mitarbeitern."