Grimpday 2017

Am ersten Juniwochenende 2017 stellt sich das Team der Berliner Feuerwehr zum 8. mal den anspruchsvollen Herausforderungen in Namur beim GRIMPDAY, dem internationalen Leistungsvergleich von Höhenrettungsgruppen aus Feuerwehr, Militär und Bergrettung aus aller Welt in der 12. Auflage.

Die hohe Kunst bei jeglichen Rettungsübungen ist es, als Team Hand in Hand zu arbeiten, schnell den Patienten in seiner disponierten Lage zu erreichen, ihn zu versorgen und schließlich vom Retter betreut und begleitet auf- oder abzuseilen, um ihn der weiteren Versorgung zu übergeben.

Nach 2 Tagen und 10 Rettungsübungen in urbanem Umfeld der Stadt Namur konnten die Höhenretter der Berliner Feuerwehr auch in diesem Jahr nachweisen, dass sie auf sehr hohem technisch / taktischen Niveau agieren und in der Lage sind, Rettungssituationen schnell und sicher abzuarbeiten.

An den Stationen waren sie durchgehend unter den schnellsten der 30 Teams aus 16 Ländern und konnten immer einen hohen Komfort und die Sicherheit des Patienten gewährleisten.

Diese stabilen sehr guten Leistungen wurden mit dem erneuten 1. Platz (nach 2013 und 2014) bei dieser Veranstaltung belohnt.

Die Einsatzgebiete der Rettungsübungen waren Gebäude im Rohbau- oder Sanierungszustand, eingerüstete Bauwerke, der Glockenturm einer Kirche und eine aufgebaute Seilstrecke im Inneren einer Kirche.

Bei fast allen Übungen wurde der Patient in der Trage liegend bei permanenter Betreuung durch einen Höhenretter transportiert.

Besondere Beachtung fand bei allen Übungen sowohl die Sicherheit des Patienten, als auch die des gesamten Teams.

Bewertet wurden außerdem die Kommunikation und das harmonische Zusammenarbeiten innerhalb des gesamten Teams, sowie die Handlungssicherheit im Umgang mit Seilen und Geräten.

Erschwerend für die Berliner Höhenretter kam hinzu, dass am Vorabend des Wettkampfes das Fahrzeug aufgebrochen und eine Seil- und Materialtasche gestohlen wurde.

Der Verlust eines 100m Seiles, diverser Ab- und Aufseilgeräte und zweier kompakter Flaschenzüge konnte erfolgreich durch die sehr große Erfahrung und Flexibilität der eingespielten Teammitglieder kompensiert werden.

Die Höhenretter bedanken sich, für die Möglichkeit am GRIMPDAY teilnehmen und sich im internationalen Erfahrungsaustausch weiterzuentwickeln zu können.

Sie können sich somit weiterhin international präsentieren und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Der GRIMPDAY kann auch als inoffizielle Weltmeisterschaft auf diesem Gebiet bezeichnet werden, auch wenn die Veranstalter, die BF Namur es niemals so bezeichnen würden…

Olaf Stracke

BOI, stellv. Leiter Höhenrettung

Rettung vom Flachdach
Rettung vom Flachdach
Rettung vom Flachdach
Rettung vom Dach – Achtung vertikale Solarpaneele!
Schrägseil vom Dach
Rettung vom Flutlichtmast einer Sportanlage ca. 25m
Rettung vom Flutlichtmast einer Sportanlage ca. 25m
Rettung auf der Baustelle – von unten nach oben
Rettung auf der Baustelle – von unten nach oben
Rettung eines Kollegen aus dem Seil – in der Kirche
Rettung auf der Baustelle – nach unten
Rettung auf der Baustelle – nach unten
Rettung vom Gerüst
Rettung vom Gerüst
Rettung aus dem Glockenturm
Rettung aus dem Glockenturm
Siegerehrung

GRIMPDAY in Zahlen:

Chronik:

  • 2006 je 1 Wettkampftag mit 6 Rettungsübungen; seit 2016 2 Tage a 5 Rettungsübungen
  • 07: 00 – 20:00; jede Übung wird mit ca. 1h veranschlagt

Höhenretter der Berliner Feuerwehr:

  • 8. Teilnahme (4x sehr gut; 4x mittleres Abschneiden)
  • erster Start 2010 -> 2.Platz
  • 2013 und 2014 -> 1.Platz
  • 2017             -> 1. Platz
  • nur ein Team konnte bereits auch 2x gewinnen (Neuchâtel, Schweiz, Bergrettung, 2009+2010)

Teams:

  • 30 – 35 Teams aus 15 – 17 Ländern
  • 2017 -> 16 Länder z.B. Frankreich, Belgien, Spanien, Canada, England, Schweiz, Japan, Hong Kong, Taiwan, Polen, Czech Republik, Slowenien und 4 deutsche Mannschaften (u.a. BF Düsseldorf 11.Pl)

Das Team:

  • 5 Höhenretter; davon 1 Teamleader
  • The „Victim“ bringt jede Mannschaft selber mit (keine Übung mit Dummy! Immer echte Menschenrettung!) – ist das „Opfer“ bei allen Rettungsübungen
  • Jede Mannschaft stellt einen englisch sprechenden Schiedsrichter
  • Die gesamte Ausrüstung, das sind 5 Materialtaschen / Rucksäcke mit 6 Seilen a 100m, unzählige Karabiner, Abfahr- und Sicherungsgeräte, Umlenkrollen, Flaschenzüge, etc. wird von den 5 Höhenrettern über beide Tage hinweg natürlich selbst transportiert, Einzelgewicht ca. 25-30kg